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Rund um die Uhr zum Arzt

Rund um die Uhr zum Arzt
Das Internet kennt keine Schließzeiten. Kurse, Tipps und Arztbesuche -online ist vieles möglich. Foto: agenturfotografin

Sachsen – Die elektronische Gesundheitskarte machte den bescheidenen Anfang. Nun kommen die elektronische Patientenakte und demnächst auch das elektronische Rezept. Trotzdem geht es vielen Patienten noch zu schnell: Der Umgang mit gesundheitsbezogenen digitalen Angeboten und Informationen fällt gut jedem zweiten Sachsen schwer, ergab eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag der AOK. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen, die ohne Smartphone nicht mehr leben wollen und die auch die Vorteile digitaler Gesundheitsanwendungen zu schätzen wissen. Die Krankenkassen reagieren auf diesen Trend, wie unsere Tabellen zeigen. Und das ist noch längst nicht alles.

Die AOK Plus

Rund 1.400 Gesundheitskurse können Versicherte der AOK Plus in Sachsen und Thüringen inzwischen nutzen. Auswahl und Buchung erfolgen mit wenigen Klicks über die eigene Internetplattform Yuble. Zwar läuft vor Ort wegen Corona gerade nicht viel, dafür ist das Interesse an Online-Kursen umso größer. Bei „Stress im Griff“ lernen Patienten beispielsweise innerhalb von vier Wochen, wie sie ihre Reaktion auf Belastung verändern können. Diabetiker werden seit November von einem OnlineCoach bei der Änderung ihres Lebensstils beraten und begleitet. Informationen und Anleitungen finden Versicherte mithilfe diverser Apps. Die App Meine AOK soll Wege in die Geschäftsstelle ersparen und künftig auch den Zugriff auf die elektronische Patientenakte ermöglichen.

Die Barmer

Leicht bedienbare Online-Anträge, die digitale Teilnahme am Bonusprogramm, jederzeit verfügbare Expertenberatung vom Teledoktor bis zum Hebammenchat, Zugang zu qualitätsgeprüften digitalen Präventions- und Therapieangeboten per App: Versicherte der Barmer sollen „den besten digitalen Service erhalten, damit sie alle Anliegen jederzeit, bequem und mobil selbst erledigen können“, sagt Landesgeschäftsführer Fabian Magerl. Auch Ernährungsberatung und Einschlafhilfe gehören zum Angebot. Und unter dem Sammelbegriff Cyberfitness sind zertifizierte Online-Kurse gebündelt, die Barmer-Versicherte zwölf Monate lang kostenlos nutzen dürfen; normalerweise hat das Paket einen Wert von 600 Euro. Die App Kniekontrolle vereint 39 Trainingsvideos zur Stärkung des Knies samt Übungsplan.

Die DAK Gesundheit

Mit einer speziellen Scan-App können DAK-Versicherte Dokumente mit dem Smartphone fotografieren, digital an die Kasse senden und mit einer Nachricht versehen. Für Schwangere gibt es einen Vorbereitungskurs und eine Hebammenberatung – beides online. Die DAK Pflege-App entlastet pflegende Angehörige in ihrem Pflege-Alltag durch praktische Tipps und schnelle Informationen – Trinkplaner und Rechner für zustehende Leistungen inklusive. „Die Coronakrise hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen enorm gefördert“, sagt Christine Enenkel, Leiterin der Landesvertretung.

Die IKK classic

Service, Vorbeugung, Versorgung: Das sind auch bei Sachsens zweitgrößter Krankenkasse die wesentlichen Bausteine der Digitalstrategie. „Unsere digitalen Angebote vereinfachen nicht nur die formale Verwaltung, sondern bieten auch bei gesundheitlicher Prävention und medizinischer Behandlung wichtige Ergänzungen und Alternativen“, sagt Landesgeschäftsführer Sven Hutt. Neuestes Projekt ist die „TeleClinic“ – eine telemedizinische Plattform, auf der Versicherte rund um die Uhr einen OnlineZugang zu Kassenärzten in ganz Deutschland erhalten.

Knappschaft

Viele Kassen bieten ihren Versicherten umfangreiche Serviceleistungen per App auf dem Smartphone an. Ab Mitte des Jahres soll es das auch für Versicherte der Knappschaft geben. Schon jetzt haben sie eine breite Auswahl an Online-Kursen, die Mehrheit davon mit Live-Funktion – von der gesunden Pause über vegetarische und vegane Ernährung bis zum Zeitmanagement. Ein Schwerpunkt sind Angebote für das betriebliche Gesundheitsmanagement und Expresskurse für Berufstätige im Homeoffice. Eine App soll Raucher binnen fünf Stunden von ihrem Laster befreien.

Die Techniker

Deutschlands größte Krankenkasse ging bereits vor zwei Jahren mit einer elektronischen Gesundheitsakte an den Start; heute wird sie von rund 250.000 Versicherten genutzt. Das Angebot an Apps und OnlineKursen wird ständig erweitert. Schwangere können beispielsweise die App TK-BabyZeit nutzen, die wie ein Organizer wichtige Informationen zum jeweiligen Entwicklungsstand des Babys zeigt. Mit TK-Doc erhalten Versicherte rund um die Uhr Zugang zu Ärzten inklusive Fernbehandlung bei acht Indikationen. Ein hilfreicher Berater ist auch TK-PflegeKompakt – die App kann sogar von Versicherten anderer Krankenkassen genutzt werden.

Steffen Klameth

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