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Der Natur ganz nah

Waldort Waldbaden in Mecklenburg Vorpommern
In Waldorten lässt sich das Immunsystem stärken und Stress abbauen. Foto: StockAdobe/U.J. Alexander

Mecklenburg-Vorpommern – Frische Waldluft tut gut. Rund elf Millionen Hektar Wald gibt es in Deutschland. Das ist rund ein Drittel der Bundesrepublik und das tut uns sehr gut. Denn wer den Forst betritt, lässt sich auf Geräusche, Düfte, Bewegungen und Stimmungen ein. Einfach mal durchatmen, das tut der Gesundheit gut. Das belegen auch neueste Forschungsergebnisse. Gerade für Senioren ist ein Waldbad mit allen fünf Sinnen ein Gesundheitskick. Sie bleiben in Bewegung und erleben dabei sehr viel.

Wälder gehören zu Deutschlands Reichtum. Ein Stück bezaubernder Natur, der man ganz nah sein sollte, befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern. Nicht umsonst nennt sich diese Region „die grüne Lunge des Nordens“. Dank der Initiative „Unser Wald in M-V“ entstand das Buch „Waldorte in Mecklenburg-Vorpommern“. Es ist im Juli 2022 im Dumont Reiseverlag erschienen, kostet Euro 19,95 und ist für Waldliebhaber ein guter Wegweiser. Wir haben für Sie darin geblättert:

Multifunktionalität des Waldes

Die 29 Forstämter und 191 Reviere des Landes Mecklenburg-Vorpommerns (Landesforst) möchten ihr Terrain zukunftsfest machen. Dabei steht die naturnahe Entwicklung der Wälder im Mittelpunkt, um Klimatoleranz, Biodiversität und die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz maßvoll mit Erholung, Kultur und Geschichte zu kombinieren. Der Facettenreichtum der Lagen, von den nährstoffarmen Heideflächen über die reichen Standorte der Grundmoräne bis hin zu den geheimnisumwitterten Mooren, ermöglicht auch eine Vielfalt der Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen. Verborgen in den Wäldern sind dabei unzählige Geheimnisse der Vergangenheit, die es zu entdecken gilt.


Buchtipp


Walderlebnisse in Waldorten Mecklenburg Vorpommern
Erschienen im Juli 2022, Preis 19,95 Euro

Auf in die Natur!

Försterinnen und Förster des Landesforsts Mecklenburg-Vorpommerns nehmen die Besucher buchstäblich „an die Hand“ und geben Interviews und Eindrücke über ihre Arbeit an die Leser weiter. Sie laden ein, den Wald zu erleben. Eine schöne Gelegenheit für Großeltern für einen Wald-Ausflug mit den Enkeln, um die Erlebnispfade gemeinsam zu entdecken und an Veranstaltungen und Führungen teilzunehmen. Andere Freizeitaktivitäten wie Baden, Kanufahren, Wandern oder Radfahren lassen sich bestens kombinieren. Ausführliche Informationen erhalten Sie beim Landesforstamt Mecklenburg-Vorpommern über folgende E-Mail: [email protected]


VERLOSUNG


SZ-Lebensbegleiter verlost 3 Reiseführer des Verlags Dumont. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, beantwortet bis zum 20.09.2022 folgende Frage:

„In welcher Gegend ist es möglich, eine Alpaka-Wanderung zu unternehmen?“.

Die Antwort senden Sie bitte mit dem Stichwort „Waldorte“ im Betreff an folgende E-Mail: [email protected] und teilen Sie uns mit der richtigen Lösung Ihre Postanschrift mit.

Mit ein wenig Glück können Sie gewinnen und ein Buchexemplar geht dann an Sie!


Die Mecklenburgische Seenplatte und ihre Baumriesen

Naturnahe Laubwälder, ruhige Gewässer, herrschaftliche Gutsanlagen, verträumte Dörfer, artenreiche Wildbestände und viele Sehenswürdigkeiten zeichnen diese paradiesische Landschaft aus. Hierzu gehört das nationale Naturmonument „Ivenacker Eichen“ nördlich der Reuterstadt Stavenhagen. Der Stamm einer der tausendjährigen Eichen umfasst mehr als elf Meter. Damit sind diese Bäume die stärksten lebenden Eichen Deutschlands und Europas. Am besten erlebt man sie bei einem Besuch des mehr als 70 Hektar großen Ivenacker Tiergartens, in dessen umzäunten Teil des Waldes eine Herde Damwild sowie Turopolje-Schweine und Konik-Pferde zu bestaunen sind. Besucher und Wild können sich hier frei begegnen und bewegen, ein ganz besonderes Erlebnis.

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Bis zur Plattform in 40 Meter Höhe führt der Baumkronenpfad durch die verschiedenen Ebenen des Waldes. Foto: Landesforst Mecklenburg-Vorpommern

Alte Eiche in Ivenack mit dickem Stamm und bis zu Tausend Jahre Geschichte
Eindrucksvoll ist der Anblick der alten bis zu Tausendjährigen Eichen von Ivenack. Foto: AdobeStock/Pengelmann

Im Jahr 2017 wurde im Ivenacker Tiergarten der „Baumkronenpfad“ eröffnet. Auf dem 620 Meter langen Pfad können die Besucher den Wald aus der Baumkronenperspektive betrachten. Die 40 Meter hohe Aussichtsplattform ist auch per Fahrstuhl zu erreichen und bietet einen Rundumblick über die uralten Eichen und den Ivenacker See. An 14 Stationen erfahren Gäste Wissenswertes über den Wald und erkunden die beeindruckenden Baumriesen aus der Nähe. Der Pfad einschließlich Wendelrampe und Turm ist barrierefrei erschlossen und für Rollstuhlfahrer geeignet.

Die Wisente unter den Sternen beobachten

Wisente Damerower Werder Mecklenburg Vorpommern Waldorte Dumont Reisebuchverlag
Bei den Fütterungen um 11 und 15 Uhr kann man den Wisenten im Reservat Damerower Werder ganz nah sein. Foto: Forstamt Nossentiner Heide

Das Forstamt Nossentiner Heide hat sich die Rettung des Wisents auf die Fahne geschrieben. Das Wildrind ist fast ausgestorben und streift nun auf der Halbinsel Damerower Werder im Kölpinsee wieder durch die Wälder. In der einsamen Waldwildnis gibt es fast keine Lichtverschmutzung und so ist das Gebiet zusätzlich ein Paradies für Sternengucker.

Rund 30 Wisente leben in dem 300 Hektar großen Reservat auf dem Damerower Werder. Sie werden in drei Herden gehalten. Jedes Jahr kommen bis zehn Wisentkälber auf die Welt. Ihre Namen beginnen alle mit den Buchstaben „Da“. Diese Abkürzung steht für Damerow. Daher heißt das erstgeborene Tier „Dagmar“. „Vor kurzem wurde unser 341. Kalb live vor Publikum geboren“, berichtet Fred Zentner, Revierförster im Forstamt Nossentiner Heide. Im Herbst lässt sich im Reservat die Hirschbrunft und Kranichrast gleichzeitig erleben.

Alpaka-Wanderungen sind das Highlight auf dem Hof Birkenkamp. Foto: Hof Birkenkamp

Unterwegs mit Alpaka in der Heidelandschaft Griese Gegend

Die Griese Gegend liegt im Südwesten Mecklenburgs und ist von Backstein- und Fachwerkbauten in violett blühenden Heideflächen und grünen Wiesen geprägt. Inmitten der Griese Gegend erstreckt sich das Forstam Jasnitz (zwischen der A24 im Norden und der B5 im Süden). Besonders stolz ist man hier auf die Stieleichenmischbestände im 46 Hektar großen Schutzwald Lüblow, der eine artenreiche Vogel- und Insektenfauna zu bieten hat. Die Heidelandschaft ist zwar etwas zurückgegangen, lässt sich aber bestens auf einer rund zweistündigen Alpaka-Wanderung erkunden. Angeboten wird die Tour vom Hof Birkenkamp. Weiterhin kann man hier an fachkundig geführten Kräuterwanderungen teilnehmen, Tipps zur Verarbeitung inklusive. Auch abendliche Fledermausführungen sind im Angebot.

Anette Rietz

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

Ein Bad in der Natur ist heilsam

„Waldbaden“ ist heilsam, gerade für ältere Menschen. In Japan ist das eine Volksmedizin („Shinrin Yoku“), die auf eine lange Tradition zurückblickt. Dass frische Waldluft gut für die Gesundheit ist, wissen wir schon aus Kindertagen. Waldmedizin gilt heute als eine Wissenschaft, denn Bäumen sagt man Heilwirkung nach.

Regelmäßige Spaziergänge im Wald bringen einen nachhaltigen Gesundheitsvorteil. Waldtherapie wirkt sich positiv auf die Blutdruck- und Herzfrequenz aus und mindert so die bekannten Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen. Ein Waldbesuch kann sogar die Schlafqualität verbessern. Der Aufenthalt im Wald kann einer Verschlechterung von Atemwegserkrankungen entgegenwirken. Auch günstige Effekte auf das Immunsystem sind möglich. Auch in diesem Jahr findet übrigens wieder der beliebte MOPO-Wandertag statt – 11. September 2022. Start und Ziel ist der Schlossparkplatz in Pillnitz. Startfenster: 8 bis 10 Uhr. Lesen Sie hierzu unseren Beitrag „Der Weg ist das Ziel„.

Senioren verbringen häufig viel Zeit innerhalb von Räumen. Ein Waldspaziergang ist gerade für Senioren mit Gelenkbeschwerden empfehlenswert, denn der weiche Waldboden schont den gesamten Bewegungsapparat. Bei Atemwegsbeschwerden ist die Waldluft ein Segen. In der Luft finden sich dort bis zu 90 % weniger Feinstaubpartikel und der Sauerstoffgehalt ist außergewöhnlich hoch. Besonders Nadelbäume sondern ätherische Öle ab und befreien die Atemwege und Bronchien.

Wer sich ein Stück Waldkur mit nach Hause nehmen möchte, macht aus gesammelten Tannennadeln einen wunderbaren Badezusatz.

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