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Sicher sollen Senioren Auto fahren

Senior fährt schnell Auto.
Der TÜV-Verband warnt: Lange Fahrerfahrung schützt nicht vor Unfällen. Foto: AdobeStock/Ljupco Smokovski

Deutschland – Das Statistische Bundesamt hat kürzlich die Unfallzahlen für Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren im Jahr 2021 veröffentlicht. Fazit: Ältere Autofahrer sind, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung, seltener in Verkehrsunfälle verwickelt als jüngere. Bei lediglich 14,5 Prozent der Unfälle mit Personenschaden waren Fahrer ab 65 Jahren beteiligt. Das ist die gute Nachricht.

Die schlechte Nachricht ist, dass Pkw-Fahrer ab 65 Jahren bei zwei von drei Unfällen (68,2 Prozent) Hauptverursacher sind, Pkw-Fahrer ab 75 Jahren trugen laut Statistik sogar bei drei von vier Unfällen (75,9 Prozent) die Hauptschuld. Gleichzeitig erleiden sie besonders häufig schwere und tödliche Verletzungen. Im Jahr 2021 verunglückten insgesamt 45.123 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter bei Unfällen; 11 169 von ihnen wurden schwer verletzt, 868 starben. Damit ist jedes dritte Todesopfer (33,9 Prozent) über 65, so die Statistik.

Individuelle Fahrkompetenz bei Älteren fördern

Regelmäßige “Feedbackfahrten” für ältere Führerschein-Besitzer können ein geeignetes Mittel sein, um eine sichere Mobilität zu gewährleisten. Hierfür setzt sich der TÜV-Verband e.V. mit Sitz in Berlin und Brüssel ein. Denn: Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung ist größer als früher und nimmt weiter zu. Außerdem behalten Fahrer ihre Führerscheine länger. Vielen gewährleistet der Führerschein die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – auch bis ins hohe Alter. Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung besteht darin, älteren Menschen eine sichere Mobilität zu ermöglichen.

Lange Fahrerfahrung schützt nicht vor Unfällen

Der TÜV-Verband e.V. schlägt für die Zukunft regelmäßige “Feedbackfahrten” für Führerschein-Besitzer ab 75 Jahren vor. Ein Experte würde in dem Fall die Fahrkompetenz der Senioren bewerten und Potenziale zum Ausbau der Fahrfähigkeiten aufzeigen. Hierzu hat der TÜV im Jahr 2022 eine Umfrage gestartet, wobei drei Viertel der Befragten der TÜV Mobility Studie den Vorschlag als eher gut beziehungsweise sehr gut bewerteten.

Als älterer Autofahrer freiwillig die Fitness checken

TÜV-Unternehmen bieten schon jetzt freiwillige Fitness-Checks oder Mobilitätschecks an, bei denen überprüft wird, ob die Person noch fahrtauglich ist oder nicht. Dabei wird anhand verschiedener Leistungsproben festgestellt, wie es im Allgemeinen mit der Reaktion, Wahrnehmung und Konzentration des Führerscheinbesitzers aussieht. Auch werden ärztliche Untersuchungen, eine Medikamentenberatung und ein Reaktionstest angeboten.

Kompetente Ärzte nehmen sich Zeit für Senioren und können gezielt Hinweise geben, wie mögliche Defizite ausgeglichen werden können. Die Untersuchungen unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. Wer sich untersuchen lässt, kann also sicher sein, dass niemand außer sie/er selbst das Ergebnis erfährt.

Wer Interesse an einem Check hat, kann sich in Mitteldeutschland und Sachsen zum Beispiel an den TÜV SÜD, Anbieter von medizinisch psychologischen Untersuchungen der pima-mpu oder den TÜV Thüringen wenden.

Anette Rietz

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