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Sachsen tritt „DigitalPakt Alter“ bei

Eine ältere Dame und ein Herr mit Brille schauen auf ein Tablet. Der Mann tippt etwas ein und die Frau lächelt.
Liegt gut in der Hand und ist praktisch: Wer mit einem Pad umgehen kann, ist mobil und unabhängiger. Foto: StockAdobe, pressmaster

Dresden – „Digitale Unabhängigkeit bringt mehr Lebensqualität und Selbstbestimmtheit“, sagt Staatsministerin Köpping und befürwortet den Beitritt des Freistaats. Für den digitalen Kompetenzerwerb älterer Menschen gibt das Bundesseniorenministerium bis 2025 mehr als 3,1 Millionen Euro aus. Für die neue Förderphase des „DigitalPakt Alter“ gab Bundesfamilienministerin Lisa Paus im brandenburgischen Falkensee am 17. April 2023 den Startschuss und begrüßte elf Bundesländer im Bündnis, darunter auch den Freistaat Sachsen.

Niemand soll auf der Strecke bleiben!

Der „DigitalPakt Alter“ trägt dazu bei, Angebote zur Entwicklung und zum Erhalt einer digitalen Souveränität älterer Menschen zu vernetzen.  Sachsens Sozialministerin Petra Köpping: „Ob Bankgeschäfte, der Kauf von Fahrkarten oder der Austausch mit Familienangehörigen über das Smartphone: viele Angebote und Möglichkeiten gibt es heute auch oder sogar nur noch digital. Hier darf aber niemand auf der Strecke bleiben.“ Digitale Bildungsangebote funktionieren dann besonders gut, wenn sie analog stattfinden, „echte“ Begegnungen und gemeinsames Lernen ermöglichen. „Sie sind eine Bereicherung für alle. Digitale Souveränität bringt mehr Lebensqualität und Selbstbestimmtheit“, so die Staatsministerin. Digitale Teilhabe älterer Menschen gehöre zur Daseinsvorsorge und sei wichtig, um neuen Herausforderungen zu begegnen, aber auch um Potenziale zu nutzen. Köpping: „Wir bekennen uns zu den Zielen des DigitalPakt Alter und unterstützen die Seniorinnen und Senioren. Die Angebote aus Sachsen finden sich auf der Vernetzungsplattform und werden stetig erweitert.“

„Mit den Kooperationspartnern möchte sich auch Sachsen für das Erreichen der gemeinsamen Ziele einsetzen, um für Seniorinnen und Senioren die digitale Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen im Allgemeinen und die Persönlichkeitsbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens zu sichern“, heißt es aus dem sächsischen Sozialministerium.

Interessiert? Wohnortnahe Angebote gibt es auf der Plattform „DigitalPakt Alter“.

Die sechs Ziele der kooperierenden Bundesländer

  1. Alle Menschen in Deutschland müssen unabhängig von ihren finanziellen Ressourcen, von ihrem Wohnort und ihrer Wohnform Zugang zu digitalen Medien und Alltagstechnologien haben.
  2. Ältere Menschen müssen bei der Nutzung digitaler Medien entsprechend ihren körperlichen, geistigen und finanziellen Ressourcen unterstützt werden. Sie benötigen passgenaue Begleitung, um digitale Kompetenzen zu erwerben und auszubauen.
  3. Anlaufstellen im eigenen Lebensumfeld und passende Bildungsangebote zur Vermittlung digitaler Kompetenzen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Erfolgreiche Projekte sollten deshalb gestärkt und erweitert werden. Zudem gilt es, Assistenz-und Serviceleistungen dem Bedarf entsprechend auszubauen und dauerhaft zu sichern.
  4. Digitale Angebote müssen möglichst barrierefrei zugänglich sein. Die Standardisierung von Oberflächen wäre hierbei hilfreich. Nutzerfreundliche Lösungen müssen zielgruppenorientiert und partizipativ entwickelt und bekannt gemacht werden.
  5. Datenschutz und IT-Sicherheit müssen soweit wie möglich bereits bei den Voreinstellungen berücksichtigt werden. Dies ist entscheidend, damit digitale Angebote vertrauensbildend auf alle Nutzerinnen und Nutzer wirken.
  6. Analoge Dienstleistungen müssen so lange angeboten werden, bis es eine vollwertige Unterstützung für diejenigen gibt, die digitale Angebote nicht selbständig nutzen können.

So wird gefördert

„DigitalPakt Alter“ wird bis Ende 2025 weitere 150 lokale Initiativen fördern, die ältere Menschen unterstützen, digitale Geräte kennenzulernen und sicher zu bedienen, heißt es in einer Presseerklärung. Neben der finanziellen Unterstützung und der Ausstattung mit Lernmaterialien würden die zumeist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer vor Ort im Projekt begleitet und weiterqualifiziert. Das Projekt läuft seit 2021. Bundesweit wurden bereits 150 Erfahrungsorte gefördert und laut Aussage der Projektverantwortlichen mehr als 15.000 ältere Menschen erreicht.

Das ist neu

In den kommenden vier Themenhalbjahren sollen die Chancen der Digitalisierung für ältere Menschen im Lebensalltag aufgezeigt werden – in den Bereichen soziales Miteinander, Wohnen, Gesundheit und Mobilität. Für dieses Ziel würden Expertinnen und Experten, ältere Menschen sowie Entwicklerinnen und Entwicklern digitaler Angebote zusammenarbeiten, diskutieren, wie Technik aussehen sollte, die für ältere Menschen hilfreich und intuitiv zu bedienen ist. Die erste Fachtagung zum Thema soziales Miteinander im digitalen Zeitalter findet am 2. Mai in Düsseldorf statt. In einem Wettbewerb für Kommunen werden außerdem Kommunen mit Vorbildwirkung ausgezeichnet, die innovative Lösungen zur digitalen Teilhabe Älterer umsetzen, heißt es in einer Pressemitteilung des sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Katrin Fiedler

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

Wussten Sie, dass…

  • knapp 7 Millionen Menschen über 60 Jahre das Internet nicht nutzen und sich Unterstützung wünschen?
  • der DigitalPakt Alter eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen zur Stärkung älterer Menschen in der digitalen Welt ist, der Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft angehören?
  • das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt 2022 das Modellprojekt „Gemeinsam digital“ (unter der der TU Dresden) förderte?
  • dass in Sachsen somit bislang 102 Technikbotschafterinnen und -botschafter ausgebildet wurden und weitere bis ins Jahr 2024 hinein ausgebildet werden, die älteren Menschen nicht nur bei der Bedienung ihrer mobilen Endgeräte behilflich sind und die digitale Medienkompetenz fördern, sondern deren Fragen ganz individuell in Schulungsformaten aufgreifen?

Weiterführende Infos finden Sie auf dieser Plattform „Gemeinsam digital“.

Keine Angst vorm Internet – worauf Sie achten sollten, lesen Sie in unserem Beitrag „Internet – der große Verführer“

Arztgespräche am Computer? Geht! Lesen Sie dazu „Gesunder Aufbruch ins Digitale“

Wie umgehen mit Digital- oder Onlinebanken? Lesen Sie bitte dazu unseren Text „Konten und Fonds fürs Alter digital verwalten“

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