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Demenz-Podcast feiert 50. Geburtstag

In einer offenen Spülmaschine liegen Tassen, Teller und Hausschuhe.
Alzheimer führt dazu, dass wir nicht erinnern, warum wir bestimmte Dinge tun. Foto: AdobeStock/ArTo

Berlin – Eine Demenzerkrankung stellt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vor enorme Herausforderungen. Zunehmende Veränderungen bestimmen ihr Leben und ihren Alltag. Der monatliche Demenz-Podcast der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) und des medhochzwei Verlags begleitet in den 30-minütigen Beiträgen Angehörige, Pflegepersonen und alle, die sich mit dem Thema Demenz befassen, auf diesem Weg. Am 2. Mai erscheint die 50. Folge des Podcasts.

Ohren auf – Klicken Sie sich rein!

Der kostenlose Podcast ist auf Spotify, Apple Podcasts, Podscout, gPodder, Youtube sowie auf der Webseite Demenz Podcast zu finden. Moderiert wird er seit seinem Start im April 2019 von Radiomacherin Christine Schön. Durch das Aufgreifen unterschiedlicher Themen bietet sie ganz konkrete Unterstützung bei vielen Fragen von An- und Zugehörigen: Wie bemerke ich, dass es sich um eine Demenz handelt? Wie kommuniziere ich auch in herausfordernden Situationen mit meinem erkrankten Angehörigen? Wie schaffe ich es, mich in der Pflege nicht selbst zu verlieren?

Menschen mit Demenz, die im Podcast zu Wort kommen, betonen die Bedeutung von Selbstbestimmung und Interaktion auf Augenhöhe. Angehörige berichten von ihrer Belastung, aber auch davon, welchen eigenen Entwicklungsweg sie durch die Demenz ihrer Mutter, ihres Partners gegangen sind. Expertinnen und Experten aus Pflege und Medizin, Kunstschaffende, regionale Alzheimer-Gesellschaften sowie ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stellen ihre Expertise zur Verfügung. Vergangene Folgen können jederzeit nachgehört werden im Archiv des Podcasts.

Jubiläumsfolge zum Thema „Medikamente“

Die 50. Folge greift das Thema „Medikamente“ auf. Nach wie vor erhalten Menschen mit Demenz im Vergleich zu anderen Patientengruppen sehr viel mehr Medikamente, insbesondere zur Beruhigung. Die Fachärztin für Psychiatrie Dr. Sarah Kohl berichtet davon, dass es oft leichter ist, Medikamente zu verschreiben, als diese wieder abzusetzen. Dass es dabei nicht selten zu Unverträglichkeiten der einzelnen Medikamentengruppen kommt, weiß der Arzt und Apotheker Dr. Hermann Liekfeld. „Nichtmedikamentöse Strategien sind oft verträglicher und nachhaltiger“, so Helga Schneider-Schelte, die den Podcast seitens der Deutschen Alzheimer Gesellschaft mitbegleitet.

„Es ist toll, dass der Podcast bereits knapp 200.000 Mal heruntergeladen und angehört wurde“, freut sich Annette Xandry, Programmleiterin beim Verlag medhochzwei. „Dies ist sicher auch ein Verdienst von Christine Schön, die empathisch interviewt und es versteht, die Themen von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten.“

Empathie ermutigt Betroffene

Zahlreiche Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern wie: „Ich möchte ihnen ein großes Lob für den Demenz-Podcast aussprechen, der mir im letzten Jahr sehr geholfen hat, mich in die Thematik einzuarbeiten, da meine Mutti die Diagnose Alzheimer erhielt“ oder „die Podcasts helfen mir …. sehr, Demenz und alles darum herum zu verstehen, und es macht mir einiges leichter, meine Mutter so zu nehmen, wie sie nun ist“, sind ermutigend und bestärken alle Beteiligten weiterzumachen.

Hintergrund

In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Anette Rietz

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

Gewusst? 

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz…

…engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. 

Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft ein.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.

Kontakt und Informationen

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl-Reisen, Jessica Kortyla, Marina Bayer
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel: 030 – 259 37 95 0, Fax: 030 – 259 37 95 29
E-Mail: [email protected]
Internet: www.deutsche-alzheimer.de 

Lesen Sie auch unsere Beiträge „So beschäftigen Sie Demenzkranke„, „Thüringer Kuscheltiere gegen Demenz“ oder „Dresdner Professor kämpft gegen Demenz“ .

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