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Bringt Freude: Digital sozial aktiv sein!

Keine Angst vor der Berührung: Das Internet bringt uns Freunde und Familie näher. Foto: stylephotographs

Das Internet ermöglicht auch im Alter, am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und das ganz bequem von Zuhause aus.

Auch wenn diese Kontakte ohne körperliche Nähe stattfinden, helfen sie uns doch, Einsamkeit zu lindern. „Sieh mal, meine Tochter hat mir wieder neue Fotos auf mein Tablet geladen. Ich weiß zwar nicht, wie sie das macht, aber ich erfreue mich sehr an den Bildern“, sagt Christa F. (88) aus Niedersachsen. Das Tablet steckt sie nur in die Steckdose und drückt auf den An-Schalter der Fernbedienung, damit die unterhaltsame Bildershow von allein läuft. Ihre Finger sind taub vom Rheuma, daher kann sie mit ihrem Senioren-Smartphone nicht gut umgehen und nutzt lieber das größere Senioren-Tablet.  

Mehr Lebensqualität durch digitale Technologien 

Digitale Technologien können das selbstbestimmte Leben in der eigenen Wohnung unterstützen und ein größeres Gefühl der Sicherheit bieten, selbst bei Pflegebedürftigkeit. Hierzu werden sogenannte „Smart-Home-Technologien“ eingesetzt, die beispielsweise der Sturzerkennung, dem Brandschutz oder auch der Unterstützung der Sauberkeit oder Gartenarbeit dienen (Saug- oder Mähroboter). Eine digitale Grundkenntnis, gute Beratung und leichte Bedienung der Geräte sind Grundvoraussetzung. Auch Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen sollen zunehmend Zugriff auf WLAN in den Einrichtungen erhalten, um so auf das Internet zugreifen zu können. 

Der abgekürzte Begriff WLAN steht für eine drahtlose Anbindung an das im Haus bereits vorhandene Internet und wird über ein Passwort für den Teilnehmer zugänglich gemacht. So kann man das Internet innerhalb der Reichweite von jedem Ort aus der nahen Umgebung des Anschlusses nutzen, ohne selbst einen Internetzugang kostenpflichtig bestellen zu müssen. 

„E-Health“ (Sammelbegriff für digitale Technologien im Gesundheitswesen) oder „M-Health“ bergen zusätzliche Möglichkeiten, den Körper fit zu halten oder die Gesundheit zu kontrollieren. Wobei M-Health für die Gesundheitsfürsorge steht. Die kann auf Smartphones, Tablets oder mit einem persönlichen digitalen Assistenten, aber auch durch Lifestyle- und Gesundheitsapplikationen gemanagt werden.

Fitness-Armbänder oder digitale Lernspiele fördern die Gesundheit und motivieren Körper und Geist. 

Soziale Interaktion durch digitale Kommunikation 

Im höheren Alter wird der Bekanntenkreis oft kleiner. Durch die digitale Kommunikation steigt auch die Möglichkeit für ältere Menschen, sich sozial besser zu integrieren mittels digitaler sozialer Netzwerke. Reale Begegnungen sollten trotzdem überwiegen. So helfen etwa Netzwerke zur Nachbarschaftshilfe sozialen Kontakte fördern. 

Mit Nachrichtendiensten (Messenger-Dienste) über das Smartphone können Textnachrichten, Videos und Fotos an Freunde und Angehörige gesendet werden, um den Kontakt aufrechtzuerhalten und sich über aktuelle Dinge auszutauschen. Wer sich schon besser mit dem Smartphone auskennt, speichert unkompliziert Interessengruppen. Dabei helfen bereits vorhandene Kontakten, die sich dann innerhalb ihrer gespeicherten „Gruppe“ verständigen können. 

Auch Video-Telefonate sind mit dem Smartphone möglich, um Freunde und Familie wenigstens auf dem Bildschirm zu sehen (Video-Chat). Wer Schwierigkeiten mit dem Tippen hat, hinterlässt über das Mikrofon einfach eine Sprachnachricht. 

Schlecht zu Fuß oder einfach mal faul sein? 

Einkaufen im Internet oder auch Online-Shopping ermöglicht, schwere Tüten nicht allein nach Hause tragen zu müssen. Das Angebot von Lieferdiensten der Supermärkte, Drogerien, Fachhandelsgeschäfte oder der Restaurants ist groß. Mit einem Lieferservice kann man sich nach der Online-Bestellung bequem die schweren Getränkekisten oder ein fertiges Essen aus dem Restaurant seiner Wahl nach Hause liefern lassen. 

Flexibel Lesen und Hören – ein Vorteil von digitalen Medien

Im Internet, und auf dem jeweiligen internetfähigen Gerät, stehen viele Anwendungen (sogenannte Applikationen oder kurz Apps) zur Verfügung. Eines dieser Angebote nennt sich Podcast. Podcasts sind kostenlos abonnierbare Hörbeiträge zu allerlei interessanten Themen. Sie sind jederzeit abrufbar und damit nicht zeitlich gebunden. Nicht zu vergessen die Mediatheken. Hier befinden sich nicht Hörbeiträge, sondern auch Filme. Sie werden von Privatmenschen oder auch von Fernseh- oder Radiosendern zum Anhören oder Ansehen zur Verfügung gestellt. 

Auch Literatur steht digital zur Verfügung. Durch die Funktion „Vorlesen“ müssen Sie die Augen nicht überanstrengen, auch wenn die Schriftgröße einstellbar ist. Sie können sich entspannt zurücklehnen und den Beitrag Ihrer Wahl genießen.

Anette Rietz

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

  • Eine Vielzahl von Senioren und Seniorinnen engagiert sich deutschlandweit, um ältere Menschen fit für das Internet zu machen, fragen Sie bei Ihrem Seniorenverein vor Ort nach Ansprechpartnern.  
  • Neben Lieferdiensten wie Lieferando.de oder wolt.com bietet auch Lokalhelden-Sachsen.de eine Auflistung von angebundenen Restaurants mit Lieferservice.  
  • Große Supermarktketten haben Ihre Produkte im Internet gelistet und liefern mit einem geringen Aufpreis den Einkauf bis nach Hause.  
  • Prüfen Sie auf der Internetseite Ihres Lieblingssenders, welche Online-Angebote vorhanden sind. So können Sie bei flexibler Zeiteinteilung Ihre Sendung online in der Audio- oder Mediathek verfolgen. 
  • Nutzen Sie den Nachrichtenservice auf einem Smartphone, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Schließlich soll die Digitalisierung auch dafür sorgen, dass Sie selbstbestimmt bleiben und Ihre Lebensqualität sich durch ein größeres Beteiligungsspektrum erhöhen kann! 
  • Stiftung Warentest hat 2021 einen Ratgeber in die Digitale Welt für Einsteiger herausgegeben. Das Buch „Geniale Apps für Senioren“ ist für 16,90 Euro bei test.de oder unter der ISBN 978-3-7471-0429-3 erhältlich.

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