Hand in Hand mit einem wunderbaren Herbst beginnt auch die weniger angenehme Influenza-Saison. Und die ist keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen. Gesundheitsministerin Petra Köpping rät deshalb: „Um sich zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer wirksamen und gut verträglichen Impfung. Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig einen Impftermin bei Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder lassen Sie sich beraten, wenn Sie sich unsicher sind. „
Hintergrund für ihre Erinnerung: Die Impfquoten für Influenza sind in Sachsen in den letzten Jahren immer weiter gesunken – die Erkrankungen dagegen sind gestiegen. In der Vorsaison 2023/2024 kamen in Sachsen etwas über 20.000 Influenza-Erkrankungen zur Meldung – das entspricht der vierthöchsten Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung im Jahr 2001. Aktuell steigen in Sachsen seit Anfang August die Meldezahlen für Influenza- sowie RS-Viren leicht – das ist jedoch völlig normal für die Jahreszeit. Hauptsächlich Erkrankungen an COVID-19 bestimmen das Erkrankungsbild.
Impfmüdigkeit nimmt zu
In der Saison 2023/2024 setzte sich nach Angaben des Ministeriums die Impfmüdigkeit der Vorjahre weiter fort. Die einzige Ausnahme bildete die Altersgruppe der Säuglinge ab 6 Monaten bis Kleinkinder von 2 Jahren. Dagegen wird das angetrebte Durchimpfungsziel der Europäischen Union von 75 % für Senioren weithin verfehlt. Eine höhere Inanspruchnahme der Influenza-Impfung wäre laut Aussage des Ministeriums jedoch gerade in der Altersgruppe der Senioren wünschenswert, da mit zunehmendem Alter die Inzidenz Influenza-assoziierter Krankenhauseinweisungen und Influenza-bedingter Todesfälle ansteigt.
Warum ist eine alljährliche Impfung nötig?
Aufgrund der sich ständig wandelnden Virusstämme müssen die Komponenten des Impfstoffes angepasst werden. Dies bedeutet: Die Impfung muss jährlich erneuert werden. Zumal die Schutzwirkung der Impfung meist auch nur einige Monate anhält. Bitte beachten Sie: Eine Grippeschutzimpfung schützt Sie nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Eine gleichzeitige Influenza und Covid19-Impfung ist möglich. Wer sich dazu entscheidet, muss jedoch mit einer ausgeprägteren Impfreaktion als bei einer einfachen Impfung rechnen. Zudem ist die vorherige ärztliche Aufklärung der impfbereiten Person verpflichtend.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die Sächsische Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeschutzimpfung grundsätzlich für alle Kinder (ab vollendetem 6. Lebensmonat), Jugendliche und Erwachsene. Eine besondere Indikation besteht u.a. für Menschen mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens, für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, Pflegepersonal, Familienangehörige mit direktem Kontakt zu Risikopatienten. Für jede Zielgruppe sollte der am besten geeignete Impfstoff ausgewählt werden. Welcher dies ist, entscheidet der impfende Arzt. Neben der Impfung gegen Influenza kann man sich auch vor COVID-19 sowie RSV schützen. Welche Impfungen und Prophylaxemaßnahmen für Sie relevant sind, besollten Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA verweist darauf, dass alternativ eine Impfung auch in Apotheken möglich ist, wenn der Apotheker eine spezielle Fortbildung absolviert hat.
SZ-Lebensbegleiter-Tipp
Einen Termin für eine Schutzimpfung in der Apothek können Sie in Dresden u.a. hier vereinbaren:
- Königswald Apotheke, Elisenstraße 23, Telefon 0351/ 7999 5550
- Apotheke Nausslitz-Center, Dresden, Kesselsdorfer Str. 81, online unter aponausslitz.de
- Ahorn Apotheke, Dresdner Str. 17 online unter ahornapotheke-dresden.de
Wann ist der beste Impftermin
Als günstiger Termin für die Influenza-Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Oktober und Mitte Dezember, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut – dann sind Sie gewappnet. Der Schutz setzt etwa 10 bis 14 Tage nach dem Impftermin ein.
Was kostet eine Schutzimpfung?
Die normal dosierte Grippeschutzimpfung ist gratis, die Kosten werden von der Krankenkasse getragen. Hinweis: Die AOK übernimmt die Kosten des Influenza-Hochdosis-Impfstoffs für alle Versicherten ab 60 Jahren. Diese Impfstoffe enthalten vier als besonders aktiv eingestufte Influenza-Virenstämme und sind damit äußerst wirksam.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Der saisonale Grippeimpfstoff ist in der Regel gut verträglich. Vereinzelt werden nach der Impfung allgemeine Reaktionen wie bei einer Erkältung beobachtet – zum Beispiel leichtes Fieber, sowie Muskel- oder Gliederschmerzen. Diese Beschwerden klingen in der Regel innerhalb weniger Tage ab.
Neben der Impfung sollten weitere Hygieneregeln – vor allem eine gute Händehygiene – eingehalten werden, um die Übertragung der Influenza und anderer Infektionserreger zu verhindern. Unabhängig vom zu Grunde liegenden Erreger sollten Sie bei Symptomen einer Atemwegsinfektion (z.B. Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen, Husten) für 3 bis 5 Tage und bis zu einer deutlichen Besserung zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden. Insbesondere der Kontakt zu älteren Personen und Personen mit Vorerkrankungen, die bei Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, sollte unterlassen werden.
Weitere Informationen zur Grippeschutzimpfung finden Sie auch unter www.impfen-info.de.