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Engel aus Grünhainichen
Elf bunte Punkte zieren die Flügel dieser ganz besonderen Engel aus der Manufaktur Wendt & Kühn. Foto: PR/ Wendt & Kühn

Kleiner Engel mit großer Mission

GRÜNHAINICHEN. Seit mehr als 100 Jahren wird der berühmten Weihnachtsengel von „Wendt & Kühn“ im Erzgebirge hergestellt. In sorgfältiger Handarbeit entstehen jedes Jahr neue Engelchen, 500 verschiedene Modelle hat das Unternehmen bisher produziert. Eines blieb aber in all der Zeit gleich: Die elf weißen Punkte auf den Flügeln. Doch ab dem 13. Mai setzt die Manufaktur in Grünhainichen auf elf bunte Punkte.

Damit will sich das Unternehmen für Kinderrechte einsetzen. 64 Euro kostet der Buntflügler, vier Euro davon fließen in die World Childhood Foundation. Eine Stiftung, die 1999 von Königin Silvia von Schweden gegründet wurde und sich seitdem dafür einsetzt, Kinder vor sexualisierter Gewalt zu schützen sowie Kinderrechte zu stärken. In Deutschland hat die Foundation zehn „Childhood-Häuser“ eröffnet, sie dienen als Anlaufstelle für misshandelte Kinder und Jugendliche. Das erste davon machte 2018 in Leipzig seine Türen auf, mehr als 500 Fälle werden dort jährlich beraten.

„Seit über 100 Jahren haben die Elf-Punkte-Engel aus unserer Manufaktur die Gabe, Menschen auf der ganzen Welt mit ihrer Kindlichkeit, ihrer unbeschwerten Leichtigkeit und ihrem heiteren Spiel zu berühren“, erklärt Claudia Baer, Komplementärin der Wendt & Kühn KG, das Engagement. „Das ist für uns Verpflichtung und Motivation, auch in Zukunft mit unseren Figuren bleibende ideelle Werte zu schaffen, Kindheitserinnerungen lebendig zu erhalten und Freude bei Groß und Klein zu stiften.“

Claudia Baer führt das Unternehmen mit 178 Mitarbeitern in der dritten Generation. Unter ihrer Hand produziert die Manufaktur nicht nur passende Figuren für das Weihnachtsfest, sondern auch für Muttertag, Hochzeit und Geburtstag.

Die Geschäftsführerin der World Childhood Foundation Deutschland Astrid Helling-Bakki ist erfreut, dass sich das Unternehmen dem schweren Thema widmet. Allein in Deutschland müsse man von einer Million Kindern ausgehen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. 90 Prozent der Fälle bleiben im Dunkeln. „Die tausend Engel fliegen nun in die Welt und berichten davon“, sagt sie bei einem Besuch in der Manufaktur. Denn der Schmuck aus dem Erzgebirge ist nicht nur in Deutschland gefragt, sondern in mehr als 20 Ländern, darunter Japan, den USA und Norwegen.

800 Händler weltweit werden den Sonder-Engel ab 13. Mai verkaufen, auch online ist er bestellbar. Der auf 25.000 Stück limitierte Engel soll ein Spendengeld in Höhe von 100.000 Euro erbringen.

Von Luisa Zenker

SZ-Lebensbegleiter-Tipp

Wer wissen möchte, in welchem Geschäft der Engel verkauft wird, kann im Händlerverzeichnis der Unternehmensseite per Postleitzahl nachschauen – www.wendt-kuehn.de.

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