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ein Mann in einem blauen Hemd und grünen Handschuhen
Schauspieler Thomas Böttcher stellt in seinem Garten ein Igelhaus auf. Foto: Privat

Winterquartiere und Hilfe für Igel

Die Deutsche Wildtierstiftung hat den Igel zum „Tier des Jahres 2024“ gekürt. Gleichzeitig schlagen Tierschützer Alarm, denn der heimische Braunbrustigel gehört zu den bedrohten Arten. Immer weniger Igel rascheln durch Hecken und Laub. Sie fallen Mährobotern oder Autos zum Opfer, Nahrung und geeignete Unterschlupf-Möglichkeiten werden rar. Um so wichtiger ist es, Igeln geeignete Winterquartiere zu überlassen. 

hedges essen Lebensmittel aus einer Schüssel
Diese beiden Igel haben sich in Böttchers Garten einquartiert. Foto: Privat

Auch bei Schauspieler und Comedian Thomas Böttcher trippeln Igel durch den Garten in Döbeln. „Wir hatten schon eine Igelmutter mit fünf Kindern bei uns. Sie hatte sich ihr Winterquartier dirket unter der Ladestation unseres Mähroboters eingerichtet – in der Höhle des Löwen sozusagen“ erzählt Böttcher. „Da haben wir uns mit dem Thema Igel beschäftigt – und den Mähroboter ausrangiert.“

Der Publikumsliebling baute seinen Igeln sogar zwei Igelhäuser – „und aus einer alten Dunstabzugshaube. Vier Stunden hab ich dran gewerkelt. Und ein Holzhaus“, sagt Böttcher. Er und seine Frau Nancy ermuntern in den sozialen Medien, auf die stacheligen Wildtiere ein Auge zu haben. „Wer ein Igelhaus einrichtet, sollte den Untergrund schichten. Kies, Sand, Holz, Laub – so hat es der Igel trocken.“

Das Paar empfiehlt, Igeln weder Milch noch einfach industriell zusammengemischtes Igelfutter vorzusetzen, ohne genau auf dessen Inhaltstoffe zu achten.

Böttchers empfehlen: getreidefreies Katzenfutter ohne Soße und Gelee, Insekten, ungewürztes, gekochtes Fleisch, Rührei, eine Schale Wasser.

eine Holzbox mit einer Reihe von Blättern
Das Igelhaus ist innen schon „teilmöbliert“. Den Rest schafft Familie Igel selbst. Foto: Privat
ein Mann plant einen Busch im Hof
Sorgfältig deckt Thomas Böttcher das Igelhaus mit Schnittholz ab. Foto: Privat

Was gut für Igel ist, weiß der Bund Naturschutz ganz genau. Unter www.bund-naturschutz.de finden Sie viele nützliche Hinweise.

Die wichtigsten Hilfsmöglichkeiten:

+ Der Igel begibt sich Mitte November zum Überwintern in einen frostsicheren Unterschlupf. Bieten Sie Winterquartiere an. Infrage kommen: Laubhaufen, Erdmulden, Igelhäuser, Hecken, insbesondere Benjeshecken.

+ Igel nur in der nahrungsarmen Zeit füttern

+ Gestalten Sie Ihren Garten naturnah und gärtnern Sie giftfrei. Verzichten Sie auf Laubsauger. Decken Sie Baugruben, Kellerschächte oder Schwimmbecken ab. Igel können hineinstürzen und verhungern. 

+ Komposthaufen zwischen November und März möglichst gar nicht oder nur vorsichtig umsetzen – ein überwinternder Igel könnte sich eingerichtet haben. 

+ Stapeln Sie Holz für ein Gartenfeuer erst vorm Anzünden an Ort und Stelle – es könnte sich sonst ein Igel einquartieren, der dann den Flammen zum Opfer fällt.

+ Hungrige Igel wühlen gern in Abfallsäcken. Stellen Sie die Mülltüten deshalb erst kurz vorm Abholen an die Straße oder hängen Sie die Beutel erhöht an einen Zaun. 

+ Bringen Sie einen pflegebedürftigen Igel zu einer Igelstation, zum Tierarzt oder lassen Sie sich fachkundig beraten. Noch besser: Nehmen Sie zu einer Igelstation Kontakt auf. Noch besser: Werden sie ehrenamtlicher Igel-Betreuer. 

Woran erkennen Sie einen hilfsbedürftigen Igel?

Obwohl Igel nachtaktiv sind, laufen kranke Igel tags herum. Sie sind apathisch, mager und haben eingefallene Augen. Manche Igel röcheln, sondern Schleim ab oder haben Durchfall. Oft leiden sie unter starkem Parasitenbefall. Jungigel müssen mindestens um 500 Gramm wiegen. 

SZ-Lebensbegleiter-Tipp

Zu Igelstationen in Sachsen können Sie hier Kontakt aufnehmen oder Hilfe finden. Leider sind die Aufnahmekapazitäten oft beschränkt:

+ www.stachelnasen-zwickauer-land.de (Notfalltelefon 01525/6402854)

+ www.tierrettung-chemnitz.de

+ www.igelhilfe-radebeul.de

+ www.igelfreunde-Leipzig.de

+ www.stachel-und-co-erz.de

+ Igel-Notruf-Hotline vom Igel-Notznetz e.V. 0800/7235750 

+ Das Tierasyl Chemnitz nimmt keine Igel auf, gibt aber unter www.tierasyl-Chemnitz.de ausführliche praktische Hinweise. 

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