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Nasenspray gegen Corona?
Eine neue Studie zeigt: Nasenspray kann möglicherweise gegen Corona und Erkältungsviren schützen. Foto: Freepik.

Nasenspray gegen Corona?

Neue Studie macht Hoffnung

Gerade im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer werden und die Busse voller, beginnt sie wieder: die Erkältungssaison. Viele fragen sich dann: Wie kann ich mich besser vor Erkältungs- oder Coronaviren schützen? Eine neue Studie bringt nun eine überraschende Erkenntnis: Ein altbekanntes Nasenspray mit dem Wirkstoff Azelastin kann das Risiko einer Corona – Infektion  möglicherweise senken – und hilft sogar gegen andere Erkältungserreger.

Gegen den Virus dreimal täglich sprühen?

Die Studie der Universität des Saarlandes zeigt: Ein Nasenspray mit Azelastin, das bisher vor allem gegen Heuschnupfen eingesetzt wird, kann die Infektionsrate mit dem Coronavirus um bis zu zwei Drittel senken. Die Forscher untersuchten 450 gesunde Personen. Die Hälfte bekam über acht Wochen ein azelastinhaltiges Nasenspray, die andere Hälfte ein Placebo. Das Ergebnis: Nur 2,2 % der Azelastin-Gruppe infizierten sich, im Vergleich zu 6,7 % in der Placebo-Gruppe.

Auch bei anderen Viren zeigte das Spray Wirkung: Gegen Rhinoviren, also klassische Erkältungserreger, schützte das Spray ebenfalls – nur 1,8 % der Teilnehmer erkrankten, verglichen mit 6,3 % in der Kontrollgruppe. 

Allerdings sind die Fallzahlen  nicht hoch genug, um eine verlässliche Aussage zu treffen. 

Dr. Robert Bals, Internist und Leiter der Studie, betont: »Insbesondere für Risikogruppen, in Hochinzidenzphasen oder bei bevorstehenden Reisen könnte das Nasenspray eine einfach zugängliche Ergänzung zu bestehenden Schutzmaßnahmen darstellen«

Wie funktioniert das Azelastin?

Azelastin wirkt nicht nur antiallergisch, sondern hat offenbar auch eine antivirale Wirkung, wie frühere Laborstudien bereits vermuten ließen. Der genaue Wirkmechanismus ist zwar noch nicht vollständig erforscht, doch Fachleute wie Immunologe Carsten Watzl vermuten, dass Azelastin direkt gegen Viren aktiv ist – und nicht nur die Schleimhäute feucht hält.

Das Spray ist bereits seit vielen Jahren rezeptfrei in Apotheken erhältlich und gilt als gut verträglich. Nur in wenigen Fällen berichten Anwender von einem bitteren Geschmack im Rachen. Allerdings ist es nicht zur Vorbeugung  einer Erkältungs- oder Corona-Infektion zugelassen. 

Azelastin-Spray schon einsetzen?

Auch wenn das Ergebnis vielversprechend klingt, ist eines klar: Das Nasenspray ersetzt keine Impfung gegen Grippe oder Corona und auch keine sonstigen Schutzmaßnahmen.  Es kann jedoch möglicherweise  in Hochrisikosituationen – etwa auf Reisen, im öffentlichen Nahverkehr oder bei Großveranstaltungen – eine sinnvolle Ergänzung sein. Allerdings empfiehlt es sich, im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt zu sprechen. 

 

Fazit: Ein kleiner Sprühstoß mit großer Wirkung

Die neue Studie macht Hoffnung: Ein einfacher Griff zum Spray könnte das Risiko einer Infektion deutlich senken – zumindest ergänzend zu bewährten Maßnahmen wie Händewaschen, Lüften und Impfen. 

Allerdings sind die Fallzahlen bei der Studie niedrig und es gibt derzeit keine verlässliche Aussage, das das Azelastin Spray tatsächlich gegen Erkältungen oder Corona  wirkt. Daher: Wer das Spray regelmäßig verwenden möchte, sollte vorab mit seinem Hausarzt sprechen – besonders dann, wenn bereits Medikamente eingenommen werden oder Vorerkrankungen bestehen. 

Informationen zur Studie:

Die Informationen in diesem Beitrag basieren auf der im Fachmagazin JAMA Internal Medicine veröffentlichten klinischen Studie der Universität des Saarlandes vom September 2025. 

Dieser Beitrag dient der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bitte sprechen Sie bei Fragen zur Anwendung von Arzneimitteln mit Ihrem Hausarzt oder Apotheker.

Vielleicht interessiert Sie auch unser Beitrag zur Grippeschutzimpfung, den Sie HIER finden. 

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