Der Herbst ist nicht nur die Jahreszeit, in der sich das Laub wunderbar färbt. Ende September beginnt die neue Influenzasaison. Husten und Schnupfen, Gliederschmerzen und erhöhte Temperatur können die Anzeichen für eine harmlose Erkältung, aber auch für einen echte Grippe sein.
Ein Grippe-Impfung kann schützen
„Eine Grippe ist keine harmlose Erkältung. Wir dürfen diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Um sich zu schützen, gibt es die Möglichkeit einer wirksamen und gut verträglichen Impfung“, sagt Gesundheitsministerin Petra Köpping. „Bitte vereinbaren Sie rechtzeitig einen Impftermin bei Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder lassen Sie sich beraten, wenn Sie sich unsicher sind.“ Wie Sie eine Grippe von einer Erkältung unterscheiden können, lesen Sie HIER.
Influenza-Erkrankungen steigen – Impfquote sinkt
Hintergrund ihres Appells: Die Impfquoten für Influenza sind in den letzten Jahren in Sachsen immer weiter gesunken. Die Influenza-Saison 2024/2025 in Sachsen, in der die bisher meisten Influenza-Todesfälle in einer Saison überhaupt verzeichnet wurden, zeigt, dass die Influenza keine harmlose Erkrankung ist und man sich unbedingt durch eine Impfung schützen sollte.
In der Vorsaison 2024/2025 kamen in Sachsen über 44.000 Influenza-Erkrankungen zur Meldung, was der zweithöchsten Fallzahl seit Einführung der elektronischen Meldung gemäß Infektionsschutzgesetz im Jahr 2001 entsprach. Einen neuen Höchstwert erreichte in der vergangenen Saison die übermittelte Anzahl an Verstorbenen in Sachsen mit insgesamt 202 Influenza-Todesfällen.
Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) zeigt gegenwärtig in ganz Deutschland einen für diese Jahreszeit typischen steigenden Trend. Aktuell sind in Sachsen die Meldezahlen für Influenza- sowie RS-Viren seit Ende August leicht angestiegen, befinden sich aber noch auf niedrigem Niveau. Ende August verstarb ein 67-Jähriger mit Vorerkrankungen an einer Influenza-Erkrankung. Gegenwärtig wird das ARE-Geschehen hauptsächlich durch Erkrankungen an COVID-19 getragen.
In der Saison 2024/2025 setzte sich der stetige Abfall der Influenza-Impfquote weiter fort. Der Ziel-Durchimpfungsgrad der Europäischen Union von 75 Prozent für Senioren wird weiterhin weit verfehlt.
Warum ist eine Influenza-Impfung wichtig?
Eine höhere Inanspruchnahme der Influenza-Impfung wäre bei Senioren sowie auch bei den betreuenden Angehörigen und Pflegekräften wünschenswert, da mit zunehmendem Alter die Inzidenz Influenza-assoziierter Krankenhauseinweisungen und Influenza-bedingter Todesfälle ansteigt.
In der vergangenen Saison entfielen 81 Prozent der Todesfälle auf die Altersgruppe der über 70-Jährigen. Deshalb gilt auch in der diesjährigen Grippe-Saison wieder: Schützen Sie sich und damit auch Personen mit erhöhtem Risiko durch eine Influenza-Schutzimpfung!
Eine Erkrankung an Influenza ist nicht ungefährlich und es gibt eine sichere und sehr gut verträgliche Impfung. Als mögliche Nebenwirkungen können, wie bei anderen Impfungen auch, Lokalreaktionen an der Impfstelle, leichtes Fieber oder Unwohlsein auftreten. Die Auslösung der Virusgrippe durch die Impfung ist dagegen nicht möglich.
Aufgrund der sich ständig wandelnden Virusstämme ist es erforderlich, dass die Komponenten des Impfstoffes den mutmaßlich zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden und eine jährliche Impfung durchgeführt wird, zumal die Schutzwirkung der Impfung meist auch nur einige Monate anhält.
In Sachsen wird die Influenza-Schutzimpfung grundsätzlich empfohlen. Eine besondere Indikation besteht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines chronischen Grundleidens, für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen, Schwangere zum eigenen Schutz und zum Schutz des Neugeborenen, medizinisches Personal und Pflegepersonal, Familienangehörige sowie andere Personen mit direktem Kontakt zu Risikopatienten, Personen mit besonderer Infektionsgefährdung (z.B. mit umfangreichem Publikumsverkehr) sowie Personen mit häufigem, regelmäßigem und direktem Kontakt zu z.B. Schweinen, Geflügel, Wildvögeln und Robben. Für jede Zielgruppe sollte der am besten geeignete Impfstoff ausgewählt werden. Welcher dies ist, entscheidet der impfende Arzt.
Wann sollten Sie sich impfen lassen?
Als günstiger Termin für die Impfung gilt die Zeitspanne zwischen Anfang November und Mitte Dezember, also vor Beginn der neuen Grippesaison, weil sich eine Grippewelle meist Anfang des Jahres aufbaut.
Eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus ist möglich. Zur Abgrenzung möglicher Nebenwirkungen, die vor allem bei Verwendung des Hochdosisimpfstoffes, der den über 60-Jährigen empfohlen wird und nach dessen Anwendung erfahrungsgemäß etwas stärkere, lokale Nebenwirkungen an der Injektionsstelle auftreten, kann ein Abstand von zwei Wochen eingehalten werden.
Neben der Impfung hilft auch die Einhaltung weiterer Hygieneregeln, wozu vor allem eine gute Händehygiene und die Einhaltung der Nies- und Hustenetikette zählen, die Übertragung der Influenza und anderer Infektionserreger zu verhindern.
Unabhängig vom zu Grunde liegenden Erreger wird bei Auftreten von Symptomen einer Atemwegsinfektion wie z. B. Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten empfohlen, für 3 bis 5 Tage und bis zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden. Insbesondere der Kontakt zu älteren Personen und Personen mit Vorerkrankungen, die bei Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, sollte unterlassen werden.
Wo können Sie sich neben dem Hausarzt noch impfen lassen?
Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA verweist darauf, dass alternativ eine Impfung auch in Apotheken möglich ist, wenn der Apotheker eine spezielle Fortbildung absolviert hat.
Einen Termin für eine Schutzimpfung in der Apotheke können Sie in Dresden u.a. hier vereinbaren:
- Königswald Apotheke, Elisenstraße 23, Telefon 0351/ 7999 5550
- Apotheke Nausslitz-Center, Dresden, Kesselsdorfer Str. 81, online unter aponausslitz.de
- City Apotheken Dresden, Apotheke am Goldenen Reiter. Die Impfsaison startet am 1. Oktober, Termine unter Tel. 0351/26731940. Am 8. Oktober lädt Apothekenchefin Dr. Katja Scarlett Daub zur „Langen nacht des Impfen“ ein. Bis 22 Uhr haben Sie dann die Möglichkeit, sich gegen Influenza und Corona impfen zu lassen.
Die Impfstelle der Stadt Dresden (Am Brauhaus 8, 01099 Dresden) berät Sie rund um alle Fragen zur Impfung. Sprechzeiten: Mo 8-12 Uhr mit Termin, Di 9-12, 14-18 Uhr ohne Termin, Do 9-12,14-18 Uhr mit Termin, Fr 8-12 Uhr mit Termin. Eine Termin können Sie unter Telefon 0351-4888231 vereinbaren. Weitere Infos finden Sie HIER.