Sachsen – Haben Sie es auch satt, nach zwei Jahren Pandemie nur rund um Ihr Haus zu spazieren? Das Fernweh ist groß und die Lust auf Urlaub in anderen Regionen auch? Surfen kann man ganz bequem im Internet. Die Angebote dort sind wirklich verlockend. Und wer seinen Aufenthalt individuell planen möchte, der wählt ein Ferienhaus. Doch Vorsicht, nicht alle Bilder entsprechen der Tatsache und nicht alle Angebote werden Wirklichkeit. Es gibt viele Fake-Urlaubsangebote!
„Mit schönen Fotos und günstigen Preisen werden im Internet Ferienobjekte angeboten, die gar nicht existieren“, berichtet Arleen Becker von der Verbraucherzentrale in Zwickau. So entdeckte eine Zwickauerin ein Ferienhaus in bester Lager und Top-Ausstattung zu einem Schnäppchen-Preis im Internet. Doch der günstige Preis weckte Zweifel bei der Verbraucherin, so dass sie sich glücklicherweise vor der Buchung und Zahlung an die Verbraucherzentrale wandte.
Die Verbraucherzentrale Zwickau berichtet
Wer ein mulmiges Gefühl hat, der sollte nicht gleich seine Kreditkarte zücken. Vor der Buchung muss wirklich sorgfältig geprüft werden. Fachexperten wie etwa bei der Verbraucherzentrale sind dafür da. Deshalb empfiehlt es sich, bei Unsicherheiten vor einer Buchung genau dort nachzufragen.
Die jüngste Erfahrung der Zwickauerin wird wie folgt geschildert: Sie fand im Internet ein hübsches Ferienobjekt. Im Impressum des Angebots war zwar eine Adresse, aber nicht der Ferienhausvermieter angegeben. Das Ferienhaus selbst wurde bei anderen Portalen, zu ganz anderen Preisen und mit einer anderen Adresse gefunden. Interessant wurde es, als das vermeintliche Team der Ferienhausvermietung mittels Bildersuche von den Verbraucherschützerinnen unter die Lupe genommen wurde. Die auf der Internetseite verwendeten Bilder ließen sich zu anderen, tatsächlich existierenden Personen mit anderen Namen zurückverfolgen. „Dies sind alles – neben dem günstigen Preis – deutliche Indizien dafür, dass es sich um einen Fake-Shop handelt“, sagt Becker.
Das vermeintlich lukrative Angebot ist mittlerweile verschwunden. Unseriöse Anbieter von Ferienhäusern gibt es dennoch genug. Die Verbraucherzentrale warnt: Nicht alle Fake-Angebote lassen sich einfach erkennen. Insbesondere Objekte, die direkt gebucht werden und nicht über bekannte Ferienhausportale, sollten daher nicht vorschnell bezahlt werden.
Katrin Fiedler
SZ-Lebensbegleiter Tipp:
- Buchen und zahlen Sie niemals vorschnell.
- Finden Sie einen privaten Anbieter, checken Sie, ob Ihre ausgesuchte Unterkunft eine Internetseite hat.
- Prüfen Sie genau, was auf dieser Seite präsentiert wird.
- Besuchen Sie andere Portale und schauen Sie nach, ob das Objekt auch dort und zu welchen Konditionen angeboten wird. Ferienhausanbieter schalten ihre Anzeigen oftmals auf mehreren Buchungsportalen gleichzeitig.
- Achten Sie darauf, dass Nebenkosten bereits im Preis inbegriffen sind.
- Adresse des Mietobjektes und der Name des Vermieters sowie Telefonnummer müssen angegeben sein.
- Einfach den Vermieter anrufen und Fragen stellen.
- Niemals den Gesamtpreis für die Miete im Voraus zahlen.
- Nutzen Sie den Lastschrifteinzug oder Ihre Kreditkarte. Ihre Bank unterstützt Sie. Bei Betrug wird bestenfalls Ihr Geld zurückgeholt.
- Drucken Sie sich die Beschreibung des Mietobjektes aus oder speichern Sie die Angaben auf Ihrem Computer.
- Sichern Sie sich Ihren Chatverlauf mit dem Vermieter.
Sind Sie unsicher oder bemerken einen Betrug, können Sie einen Beratungs-Termin bei der Verbraucherzentrale vereinbaren. Telefonisch ist das unter 0375 – 294 279möglich.