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Mann sitzt beim Blutspenden mit abgebundenem Arm für das Einstechen der Nadel.
Blutspender retten bis zu drei Leben. Foto: AdobeStock/Yakobchuk Olena

Weltblutspendertag am 14. Juni

Deutschland – Der Weltblutspendetag soll uns alle daran erinnern, wie wichtig es ist, Blut und Plasma zu spenden. Denn es kann jeden treffen. Regelmäßige Blut- und Plasmaspenden sind für die medizinische Versorgung in Deutschland von entscheidender Bedeutung. Jeden Tag sind Patientinnen und Patienten auf diese Spenden angewiesen. Der Aktionstag weist daher auf den dringenden Bedarf hin, die Versorgung zu erhalten und Leben zu retten und soll ein Dankeschön an alle Blutspender sein.

Blut spenden – Leben retten

Rund 47 Prozent der Menschen in Deutschland haben in ihrem Leben schon mindestens einmal Blut gespendet. Männer liegen in Sachen Blutspende vorn: 52 Prozent der befragten Männer gaben an, schon einmal Blut gespendet zu haben. Bei den Frauen sind es 43 Prozent. Von den Menschen, die schon einmal Blut gespendet haben, gaben 23 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer an, dies auch in den vergangenen zwölf Monaten getan zu haben.

Die Daten gehen aus der regelmäßigen Umfrage der  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor. Regelmäßig werden die Menschen in Deutschland nach ihrem Wissen und ihrer Einstellung zur Organ- und Gewebespende befragt (hier finden Sie die Ergebnisse der Studie und Repräsentativbefragung 2022). Neben der Blutspende ist auch die Organspende ein wichtiges Thema. Ein Organspendeausweis ist in Arztpraxen oder Apotheken kostenlos erhältlich. Jede formulierte Entscheidung zählt und entlastet die Angehörigen in einem Notfall. Weitere Informationen zur Entscheidungshilfe für eine Organspende finden Sie hier oder in unserem Beitrag „So wichtig ist der Organspendeausweis„.

Unwissen über die eigene Blutgruppe verbreitet

Fragt man jedoch im eigenen Bekanntenkreis, so weiß kaum jemand die eigene Blutgruppe aus dem Kopf. Vorteil beim Blutspenden ist außerdem, dass der anschließend ausgestellte Blutspendeausweis die Information über die Blutgruppe enthält. Häufig wird denjenigen, die regelmäßig Blut spenden, zusätzlich ein großes Blutbild oder ein Antikörper-Test kostenlos angeboten. „Jeder Blutspendedienst handhabt dies individuell“, so Patric Nohe, Sprecher der DRK Blutspendedienste.  „Es werden ab und zu Gesundheitschecks oder besondere Aktionen angeboten, als Dank an die Spender. Neben dem Wissen mindestens drei Leben mit der Blutspende gerettet zu haben, erhält der Spender auch einen persönlichen Gesundheitscheck, sollte etwas Auffälliges im Blut oder zum Beispiel ein Eisenmangel festgestellt worden sein,“ ergänzt Nohe.

Im Sommer gehen die Blutspenden zurück

Urlaubsbedingt gehen die Blutspenden in den Sommermonaten jedes Jahr zurück. Um die Blut- und Plasmaversorgung auch in dieser Zeit aufrechtzuerhalten, ist das Engagement all derer erforderlich, die gesundheitlich dazu in der Lage sind. 

Blutkonserven und Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen, wie Krebs, nach wie vor unverzichtbar. In Deutschland können Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut und Plasma spenden. Über dieses Alter hinaus ist eine Spende nach individueller ärztlicher Entscheidung aber ebenfalls noch möglich, vor allem wenn man bereits regelmäßiger Blutspender war. „Die Altersgrenze wurde mit dem neuen Transfusionsgesetz von März 2023 aufgehoben, das muss allerdings noch umgesetzt werden. Voraussichtlich können schon ab Herbst Senioren in jedem Alter, die die gängigen Voraussetzungen erfüllen, Blut spenden,“ so Nohe.

Gut die Hälfte des Blutes (55 Prozent) ist eine klare, gelbliche Flüssigkeit: das Blutplasma. Das Blutplasma selbst besteht zu 91 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Nährstoffe, Hormone, Mineralien und mehr als 120 verschiedene Eiweißstoffe (Proteine). Diese Eiweiße sind zum Beispiel zur Blutgerinnung und zur Abwehr von Infektionen lebenswichtig. Wegen seiner vielfältigen Inhaltsstoffe wird Blutplasma nicht nur zur Transfusion verwendet – etwa bei sehr großen Blutverlusten. Es bildet auch den Ausgangsstoff für zahlreiche Arzneimittel, die zum Beispiel bei erblich bedingten Autoimmunerkrankungen und neurologischen Krankheiten benötigt werden. Bevor das Plasma genutzt werden kann, muss es im Labor sorgfältig untersucht werden.

Blutgruppen müssen kompatibel sein

Wer seine eigene Blutgruppe nicht weiß, erfährt sie kostenlos beim Blutspenden. Der österreichische Arzt Karl Landsteiner entdeckte Anfang des 20. Jahrhunderts die Blutgruppen A, B, AB, 0 und den Rhesusfaktor. Demnach sind alle roten Blutkörperchen (Erythrozyten) von einer Hülle umgeben. Auf dieser Hülle befinden sich charakteristische Strukturen (Antigene), die die roten Blutkörperchen eines Menschen von denen eines anderen unterscheiden.

Grafik: DRK Blutspendedienst

Für Bluttransfusionen sind die AB0- und Rhesus-Blutgruppensysteme von besonderer Bedeutung, da es bei nicht passenden Spender- und Empfänger-Blutgruppen gefährlich werden kann. Denn: Blut kann nicht beliebig von einem Menschen zum anderen übertragen werden. Die Blutgruppen müssen zusammenpassen. Würde man einem Menschen wahllos das Blut eines anderen übertragen, bestünde die Gefahr einer folgenschweren Abwehrreaktion gegen das Spenderblut: Die Antikörper im Blut erkennen das „falsche Blut“ und verbinden sich mit den Antigenen auf den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), was zu gefährlichen Blutverklumpungen führt. Damit das nicht passiert, müssen Spender- und Empfängerblut kompatibel sein.

Blutspenden ist einfach

Für die Blutspende sollte eine Stunde Zeit eingeplant werden. Termine sind online buchbar, jedoch sollte je nach Ort der Blutspende etwas Wartezeit eingeplant werden. „Wir freuen uns immer über den Andrang bei der freiwilligen Blutspende. Beim DRK sind die Babyboomer, also die von 1955 bis 1969 Geborenen, die aktivsten Blutspender. Die Wartezeit wurde beim DRK durch die Einführung der Vorabreservierung erheblich reduziert“, so Nohe.

Nach der Anmeldung wird ein Gesundheitsformular ausgefüllt. Anschließend wird ein Arzt einen Bluttest über den Finger durchführen und das Gesundheitsformular prüfen. Nach dem darauffolgenden Check des Blutdrucks geht es weiter zur Blutentnahme. In der Regel dauert diese 10 bis 15 Minuten. Nach einem kurzen Ruhen, sofern nötig, wird häufig ein Imbiss für die Blutspender als Dankeschön bereitgehalten. 

Terminsuche mit einem Klick

Blut- und Plasmaspendedienste lassen sich nach der Postleitzahl geordnet online finden. Mehr über die verschiedenen Blutspendemöglichkeiten lesen Sie auf der Webseite des der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die BZgA ist eine Einrichtung des Bundesministeriums für Gesundheit und beruht auf dem Transfusionsgesetz. Sie hat den Auftrag von der Bundesregierung, die Menschen über die freiwillige und unentgeltliche Blut- und Plasmaspende aufzuklären, um damit zur Sicherung der Versorgung mit Blut und Blutprodukten beizutragen. Ausgewählte Statistiken zur Blutspende finden Sie auf der Webseite zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes

Auf dem Blutspenderausweis ist die eigene Blutgruppe notiert. Er sollte für Notfälle mit den persönlichen Dokumenten gemeinsam verwahrt werden.

Anette Rietz

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