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Den Durchblick auch im Alter behalten

Adler mit getönter gelber Brille schaut. Bild mit KI generiert.
Natürlich sehen wir im Alter nicht wie ein Adler, aber wir können vorsorgen. Foto: AdobeStock/mr_marcom (generiert mit KI)

Deutschland – Ein großer Teil unseres Alltags ist darauf ausgerichtet, dass wir unsere Umgebung in bewegten Bildern wahrnehmen können. Ein gutes Sehvermögen ermöglicht es uns, die Welt um uns herum zu sehen, Gesichter zu erkennen, Texte zu lesen und viele andere alltägliche Aufgaben auszuführen. Lässt die Sehkraft nach, wirkt sich das negativ auf das tägliche Leben und die Unabhängigkeit aus. Deshalb ist es wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen durchzuführen und bei Bedarf eine angemessene Sehhilfe zu erhalten, um die Sehkraft zu unterstützen oder zu verbessern.

Darum lässt die Sehkraft im Alter nach

Mit dem Alter lässt häufig auch die Sehkraft nach. Die Durchblutung der Netzhaut funktioniert nicht mehr so gut und darunter leiden die Sehsinneszellen, auch Photorezeptoren genannt. Hierbei handelt es sich um spezialisierte Zellen in der Netzhaut des Auges, die für die Umwandlung von Lichtreizen in elektrische Signale verantwortlich sind.

Es gibt zwei Arten von Sehsinneszellen: Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchen sind empfindlich bei schwachem Licht und ermöglichen das Sehen bei Dämmerung und Nacht, während die Zapfen für das Farbsehen und das Sehen bei hellem Licht verantwortlich sind. Diese Sehzellen spielen eine entscheidende Rolle im Prozess der visuellen Wahrnehmung und ermöglichen es uns, die Welt um uns herum zu sehen. Lässt die Durchblutung nach, verhärtet sich die Linse und kann nicht mehr so flexibel wie früher auf Nah- und Fernsicht einstellen.

Sehprobleme im Alter werden zum Risiko

Gutes Sehen ist nicht nur wichtig, um ein selbstständiges Leben zu führen, sondern auch um zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen. Folgen des Sehverlusts können aber auch Vereinsamung und darauf folgende Depressionen sein. Schlechtes Sehen ist oft mitverantwortlich, dass ältere Menschen Medikamente falsch einnehmen oder stürzen. Hier kann eine gute Beleuchtung in den Wohnräumen unterstützen. Es ist daher wichtig, sich beraten zu lassen und gut angepasste Sehhilfen beim Augenarzt oder Optiker in Anspruch zu nehmen. Daher lohnt sich oft auch eine Zusatzversicherung, die die Kosten abdeckt, die Krankenkassen (Beispiel Kostenübernahme AOK) heute nicht mehr übernehmen. In Sachsen berät Betroffene schon seit 2011 Blickpunkt Auge. Hierbei handelt es sich um ein qualitätsgesichertes Angebot des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e. V. (DBSV). In Sachsen verfügt Blickpunkt Auge über ein Beratungstelefon, sechs Standorte und ist auch mobil unterwegs, um Menschen in ländlichen Regionen zu erreichen.

Die Sehkraft stärken, aber wie?

Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung wirkt gegen den Abbauprozess und stärkt die Augengesundheit und den gesamten Körper. Mikronährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine unterstützen die Augen. Lebensmittel, die reich an bestimmten Nährstoffen sind, können besonders vorteilhaft sein. Dazu gehören:

  1. Vitamin A: Enthalten in Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und anderen grünen Blattgemüsen.
  2. Lutein und Zeaxanthin: Diese Antioxidantien finden sich in grünem Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli.
  3. Omega-3-Fettsäuren: Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren.
  4. Vitamin C: Enthalten in Zitrusfrüchten, Erdbeeren, Paprika und Brokkoli.
  5. Vitamin E: Vorhanden in Nüssen, Samen und pflanzlichen Ölen.
  6. Zink: Enthalten in Rindfleisch, Hühnchen, Bohnen und Nüssen.

Es wird empfohlen, regelmäßig Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Eiweiß und gesunde Fette zu konsumieren, um die allgemeine Gesundheit der Augen zu unterstützen.

Mund und Augen auf bei der Farbe Orange

Beta-Carotin, die Vorstufe zu Vitamin A, unterstützt das Hell-Dunkel-Sehen. Es steckt vor allem in orangefarbenem Obst und Gemüse wie Möhren und Aprikosen, Süßkartoffeln, Kürbis und Mangos. Im Körper wird Beta-Carotin in Vitamin A umgewandelt, das für die Sehfunktion, das Immunsystem und den Zellschutz wichtig ist. Darüber hinaus wirkt Beta-Carotin als Antioxidans und kann dazu beitragen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren. Es wird oft als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, um den Vitamin-A-Spiegel im Körper zu erhöhen und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen.

Was sind Antioxidantien?

Antioxidantien sind Moleküle, die dazu beitragen, Zellschäden durch sogenannte freie Radikale zu reduzieren. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die im Körper auf natürliche Weise entstehen und durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, Rauchen und Umweltverschmutzung gebildet werden können. Ein Überschuss an freien Radikalen kann zu oxidativem Stress (ein Zustand im Stoffwechsel, bei dem durch Oxidation Schäden an Zellen oder deren Funktionen entstehen) führen, der mit verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht wird, auch mit einer Beeinträchtigung der Sehkraft.

Deshalb tun Ausdauersport und Augentraining den Augen gut

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschland (BVA) unterstreicht, dass regelmäßige Bewegung ein gutes Training für die Sehfähigkeit ist. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung und den Sauerstofftransport im gesamten Körper, einschließlich der Augen. Dies kann dazu beitragen, die Gesundheit der Netzhaut und anderer Teile des Auges zu erhalten.

Darüber hinaus kann Bewegung das Risiko für bestimmte Erkrankungen reduzieren, die sich negativ auf die Augengesundheit auswirken können, wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck, die zu Augenproblemen wie diabetischer Retinopathie oder Glaukom führen. Zusätzlich kann körperliche Aktivität auch dazu beitragen, das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration (AMD) zu verringern, da sie Entzündungen reduziert und die allgemeine Gesundheit fördert.

Das primäre Offenwinkelglaukom (POWG) ist die am meisten verbreitete Form unter den Glaukomen (umgangssprachlich: grüner Star). In Deutschland beträgt – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – der Anteil der Menschen mit Glaukom 1,11 Prozent, also 919.000 Betroffene (Quelle: Gutenberg-Gesundheitsstudie (Gutenberg Health Study – GHS).

Grafik zeigt acht Augenübungen, um die Sehkraft zu stärken.
Diese acht Übungen tun allen Menschen gut, um die Sehkraft zu stärken. Foto: AdobeStock/zanna26

Auch Augentraining kann die Sehkraft verbessern, indem Sie Ihre Augen in alle Richtungen bewegen. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach einem kostenlosen Übungsprogramm!

Die Sehkraft nicht leichtfertig aufs Spiel setzen

Es ist sinnvoll, die Sehnerven ab dem 40. Lebensjahr beim Augenarzt untersuchen zu lassen. Ab dem 60. Lebensjahr ist ein jährlicher Sehnervencheck empfehlenswert, denn viele Augenleiden treten schleichend auf. Nach und nach verschlechtert sich die Sehkraft oder die Lichtempfindlichkeit. Was oft als typische Alterserscheinung abgetan wird, kann ein gefährliches Augenleiden sein. Je früher Augenerkrankungen erkannt werden, desto besser sind die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung (siehe Info BVA).

In Deutschland leidet von den 52- bis 64-Jährigen bereits jeder zweite unter Grauem Star – meist ohne von der Erkrankung zu wissen. Von den 65- bis 75-Jährigen ist nahezu jeder betroffen, wobei nur jeder zweite die schleichende Sehstörung bemerkt. Auch andere Augenerkrankungen, die bisher nur schwer heilbar waren, können Augenärzte jetzt mit modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten erkennen und erfolgreich behandeln. Dazu gehören auch die altersbedingte Makuladegeneration, das Glaukom, die diabetische Retinopathie und das trockene Auge.

Und nicht vergessen: An hellen Tagen schützt eine gute Sonnenbrille mit CE-Zeichen und UV-400 die Augen vor freien Radikalen durch die Sonne. Informieren Sie sich über den richtigen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen.

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

Über den Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) mit Sitz in Düsseldorf wurde 1950 als einer der ersten demokratisch strukturierten fachärztlichen Berufsverbände in Deutschland gegründet. Zu den Aufgaben des BVA gehört die Wahrnehmung, Förderung und Vertretung der Berufsinteressen der Augenärzte. Auf medizinische Patientenfragen gibt der Verband keine Auskunft, denn dafür sind Augenärzte zuständig.

Auf der Internetseite des Verbands können Sie wichtige Informationen zur Augengesundheit erfahren und erleben, wie sich drei verschiedene Seheinschränkungen auswirken. Ein Klick auf den Link zeigt Ausfälle am Rand des Gesichtsfeldes (wie beim fortgeschrittenen Grünen Star (Glaukom) und bei Retinitis Pigmentosa), einen zentralen Gesichtsfeldausfall (typisch für die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD)) oder wie sich unscharfes Sehen (beim Grauen Star (Katarakt) und bei starker Kurzsichtigkeit) darstellt.

Der Verband hält auch einen Link zur Suche eines Augenarztes im Postleitzahlengebiet parat.

Kontakt zum Beratungstelefon Blickpunkt Auge in Sachsen:

Sarah Smitkievicz, Telefon: 03 51 – 80 90 628
Telefax: 03 51 – 80 90 612
E-Mail: [email protected]

Ein Angebot des Blinden- und Sehbehindertenverbands Sachsen e.V. (BSVS e.V.) 

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