Sachsen – Wer erinnert sich nicht an seine Kindheit, wenn es mit der Familie oder mit Freunden raus in die Natur ging. Dort lagen die wertvollen Äpfel im Herbst oft schon auf den Wiesen. Manche wollten noch gepflückt werden. Aber alle hatten eines gemeinsam: Sie schmeckten fantastisch, quasi nach Heimat. Das tun sie auch heute noch. Deshalb können frisch geerntete heimische Äpfel nun wieder gekauft werden. Oder wir ernten sie direkt selbst.
Ganz viel Handarbeit
„Statt auf Masse setzen wir hierzulande immer noch auf Klasse. Verkauft wird ein gesundes Produkt von hervorragender Qualität, das zudem einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Weil lange Transportwege wegfallen, können die Früchte zum optimalen Zeitpunkt gepflückt werden. Und geerntet wird meist mit der Hand“, teilt der Landesverband „Sächsisches Obst“ e.V. mit.
„An apple per day keeps the doctor away“
Verbraucher würden mit dem Kauf von Äpfeln dazu beitragen, unsere sächsische Kulturlandschaft in ihrer Schönheit und Vielfalt zu erhalten. „Denn unsere mehrjährigen Obstanlagen zeigen eine Vielfalt an Flora und Fauna, die ihresgleichen sucht“, so der Landesverband. So wurden im Schnitt mehr als 40 verschiedene Pflanzen zwischen den Bäumen gefunden. Auch die Tierwelt ist zahlreich vertreten. Biologen zählten in integriert bewirtschafteten Obstanlagen insgesamt 109 Wildbienenarten. Während einer zehn Jahre andauernden Untersuchung im Elbtal wurden laut Landesverband insgesamt 1.721 Insektenarten aus 197 Familien in den Obstanlagen nachgewiesen. Zwischen den Obstbäumen jagen Fledermäuse unter anderem nach schädlichen Apfelwicklern und Vögel wie Meisen und Feldsperlinge ziehen unterstützt durch Nisthilfen in den Baumkronen ihren Nachwuchs groß. Eine Landschaftsidylle, die Wanderer und Spaziergänger genießen können.
Apfelernte in Sachsen längst begonnen
Köstliche Äpfel wie „Elstar“, „Gala“ und „Jonagold“ werden bereits angeboten. Andere Sorten wie „Pinova“, „Braeburn“ und in diesem Jahr erstmalig das „Fräulein“ reifen noch und warten auf ihre Ernte.
40 Obstbaubetriebe gibt es in Sachsen – im Haupt- und Nebenerwerb. 2022 beträgt die Erntemenge von Äpfeln 61.500 Tonnen bei einer Anbaufläche von 2.500 Hektar – ökologischer Apfel-Anbau 450 Hektar.
Die Erntequalität
Alle Sorten haben kleinere Fruchtgrößen und sind gut gefärbt. Auch in diesem Jahr wird erwartet, dass es sehr süße sächsische Äpfel gibt. Denn die Sonne schien fleißig. Auch der Regen der letzten Tage wirkt sich sehr positiv auf Geschmack und Fruchtgröße der wichtigsten sächsischen Apfelsorten wie etwa Red Jonaprince, Idared, Braeburn, Pinova/ Roho 3615, Golden Delicious, Shampion, Jonagold, Gala und Elstar aus.
Äpfel selber pflücken
Pillnitz, Klipphausen, Dohna, Wurzen oder nahe Leipzig – in Sachsen gibt es viele Stellen, wo selbst gepflückt werden darf. Da die Ernte bereits Ende August begonnen hat, bieten nur noch wenige Erzeuger die Möglichkeit, selbst zu pflücken. Hier eine Auswahl:
- Obstbau Robert Rüdiger, Pillnitzer Landstraße 301, 01326 Dresden, Mo. bis Sa. 9-18 Uhr, So. 10-18 Uhr
- Obsthof Wurzen, An der Obstplantage 13, 04808 Wurzen, Mo. bis Fr. 9-18 Uhr, Sa. 9-17 Uhr
- Stolle-Obst, Teichweg 6, 02681 Schirgiswalde, Mo. Bis Sa. 7.30-16 Uhr.
Auf der Internetseite des Landesverbandes „Sächsisches Obst“ e.V. sächsisches-obst.de finden Sie weitere Adressen. Wir empfehlen, vorher anzurufen!
Katrin Fiedler
SZ-Lebensbegleiter Tipp:
Wussten, Sie, dass …
… im Alter die Stabilität des Kiefers abnimmt. Denn der Zahnhalteapparat bildet sich zurück?
…Äpfel daher ein perfektes Kautraining sind?
… Pektine im Apfel die Gallensäure binden und den Cholesterinspiegel im Blut senken?
…der Genuss eines Apfels bei Verstopfung hilft und die Verdauung unterstützt?
.. Äpfel insgesamt über mehr als 30 essentielle Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe verfügen?
…Äpfel oder auch ihr Saft die Leber schützen?
…ein Apfel ein wahres Superfood ist?
Deshalb lohnt es sich, jeden Tag einen Apfel zu essen!