Der Bundes-Klinik-Atlas ermöglicht Ihnen eine Orientierung im deutschen Krankenhaus-Dschungel. Auf der Internetseite www.bundes-klinik-atlas.de können Sie schnell und verständlich erfahren, welche Klinik welche Leistung mit welcher Qualität anbietet. So können Sie fundierte Entscheidungen darüber treffen, welches Krankenhaus für Sie geeignet ist.
Die Daten werden zum besseren Vergleich in einem Tacho-System dargestellt. Dafür werden die am Krankenhausstandort erbrachten Fallzahlen und die Personalausstattung in eine Relation zu denen der anderen Krankenhausstandorte in Deutschland gesetzt.
Welche Daten werden im Klinik-Atlas abgebildet?
Der Bundes-Klinik-Atlas bietet zum Start (Mai 2024) folgende Daten ab:
- Krankenhäuser mit Standorten (Karte)
- Bettenzahl
- Ausweisung Sicherstellungshäuser
- teilstationäre Behandlungsplätze
- Fallzahlen insgesamt
- Fallzahlen je Fachabteilung
- Fallzahlen je Behandlungsanlass
- Pflegekräfte für den gesamten Standort
- Pflegepersonalquotienten
- Mindestmengen
- Notfallstufen
- Ausgewählte Zertifikate
Welches Ziel verfolgt der Atlas verfolgt und wer hat am Aufbau mitgewirkt?
Mit dem Bundes-Klinik-Atlas sollen Patienten verständlich und transparent über den Umfang und die Qualität der Versorgung sowie die Personalausstattung in den Krankenhäusern informiert werden. Sie sollen umfassende, faire und vergleichbare Informationen über den Versorgungsumfang und die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern erhalten sowie weiterführende Informationen, etwa zu aussagekräftigen Zertifikaten.
Die Webseite wurde unter Verantwortung des Bundesministeriums für Gesundheit in Kooperation mit dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen und dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus erstellt. Außerdem wurden externe Experten hinzugezogen, u.a. von der Weissen Liste.
Wie funktioniert der Atlas? Erkennt der Atlas nur medizinische Fachbegriffe?
Im Mittelpunkt der Startseite steht die Suche mit einem Eingabefeld für Ihren Suchbegriff und einem Eingabefeld für Ort oder Postleitzahl. Unterhalb stehen Ihnen häufige Suchanlässe als Direkteinstieg zur Verfügung, die mit einem Klick eine bundesweite Schnellsuche nach Krankenhäusern auslösen.
Durch die individuelle Suche im Eingabefeld können bestimmte Krankheiten, eine Behandlung oder auch Fachabteilung oder ein Krankenhausname gesucht werden. Bereits während der Eingabe werden Suchvorschläge angezeigt. Der Suchbegriff muss nicht dem Fachbegriff entsprechen. Das System ermittelt passende Suchvorschläge, insbesondere auf Basis medizinischer Fachkataloge. Erst dann wird in den Krankenhausdaten nach passenden Krankenhäusern gesucht.
Wie genau funktioniert die Auto-Suggest Suchfunktion?
Der Such- und Vorschlagsalgorithmus versucht, das Nutzerinteresse aus den Sucheingaben zu interpretieren und möglichst treffend auf Krankheit oder Behandlung zu schließen. Dafür ist eine Auswahl an 28.000 Behandlungs- und 13.000 Krankheitsdefinitionen hinterlegt.
Prinzip:
Zu den Suchbegriffen werden besonders häufige und ähnliche Behandlungsanlässe vorgeschlagen, um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen (medizinischer Code ist in Klammern immer mit ausgegeben). Je genauer der Nutzer den Suchbegriff eingibt (laiensprachlich oder fachsprachlich) desto genauer werden die Vorschläge. Es ist auch die direkte Eingabe medizinischer Codes und die genaue und präzise Suche nach einzelnen Behandlungsanlässen möglich, etwa für Experten.
Funktion Vorschlagsalgorithmus im Auto-Suggest:
Um eine möglichst gute Verständlichkeit und leichte Bedienbarkeit zu erreichen, werden die zum eingegebenen Suchbegriff passenden medizinischen Codes in einem Diagnosen- bzw. Prozedurenkatalogs gruppiert. Für jede Gruppen (oder Einzelcodes) wird eine laienverständliche Bezeichnung angezeigt. Falls der eingegebene Suchbegriff bereits der fachsprachlichen Bezeichnung eines endstelligen Diagnosen- oder Prozedurenschlüssel sehr nahekommt, wird dieser auch einzeln vorgeschlagen und ggf. der Gruppe vorangestellt. Die ist der Fall, wenn Behandlung oder Krankheit durch genaue Befunde bekannt sind.
Nach welchen Kriterien empfiehlt der Bund Kliniken?
Um eine informierte Entscheidung treffen zu können, werden die Daten zur besseren Einordnung und zum besseren Vergleich in einem Tacho-System dargestellt. Dafür werden die am Krankenhausstandort erbrachten Fallzahlen und die Personalausstattung in eine Relation zu denen der anderen Krankenhausstandorte in Deutschland gesetzt und in Korridoren von je 20 Prozent dargestellt. Durch diese – rein mathematische – Darstellung können Daten deutlich besser einordnet werden. Die Filter auf der Ergebnisseite ermöglicht es Ihnen, mit wenig Aufwand die Anzahl der angezeigten Krankenhäuser auf individuell passende Krankenhäuser einzugrenzen. Sie können Mindestanforderungen stellen, etwa für eine besonders hohe Behandlungsfallzahl für den ausgesuchten Behandlungsanlass oder eine Erkrankung.
Wer liefert die Daten? Wie werden die Daten geprüft und verarbeitet?
Der Bundes-Klinik-Atlas basiert unter anderem auf Daten aus der gesetzlichen Qualitätssicherung des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) sowie Daten des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK). Außerdem sollen aussagekräftige Zertifikate aufgeführt werden.
Das IQTIG erhält Daten vom InEK, von den Landesverbänden der Krankenkassen und der Ersatzkassen (LVKK/EK), von den Krankenhäusern, von Fachgesellschaften und Zertifikatsherausgebern und vom Datenportal des strukturierten Qualitätsberichts der Krankenhäuser (SQB).
Was unterscheidet den Klinik-Atlas von vorhandenen Angeboten?
Ein über viele Jahre sehr anerkanntes Angebot – die Weisse Liste – wurde im März 2024 eingestellt. Ihre in 15 Jahren erlangten Erkenntnisse fließen jedoch in die Erstellung des Klinik-Atlas ein. Die Suchfunktion der Weissen Liste hat das Bundesministerium in den Bundes-Klinik-Atlas integriert. Diese Suche ist deutlich nutzerfreundlicher als vergleichbare Angebote. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Angeboten ist die bessere Vergleichbarkeit von Krankenhäusern.
Werden die Daten überprüft?
Der wesentliche Teil der erhobenen Daten erfolgt aufgrund gesetzlicher Meldepflichten durch die Krankenhäuser. Die Korrektheit der Datenmeldung ist damit verpflichtend. Die Daten werden laufend geprüft, etwa von den Krankenkassen, vom InEK oder vom IQTIG.
Wie häufig werden die Daten aktualisiert?
Der Bundes-Klinik-Atlas nutzt die aktuellsten verfügbaren Daten und aktualisiert diese regelmäßig. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungszeiträume für verschiedene Datenpunkte und -quellen, können sich die Datenjahre unterscheiden. Für das Jahr 2024 sind zwei weitere Updates geplant