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Weltdiabetestag soll sensibilisieren

Brot wird geschnitten und anschließend abgewogen.
Wer nicht an Diabetes erkranken möchte, sollte auf eine gesunde Ernährung setzen und auf sein Gewicht achten. Foto: proDente

Deutschland – Etwa 500.000 Neuerkrankungen werden jährlich in der Bundesrepublik prognostiziert. Experten schätzen daher, dass im Jahr 2040 bis zu zwölf Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden.  Für sie sind die Aussichten düster, denn Diabetiker haben ein bis zu 2,6-fach höheres Risiko für einen frühzeitigen Tod. Ihre Lebenserwartung ist um bis zu 6 Jahre geringer.

Die wichtigsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes

Familiäre Veranlagung, zu wenig Bewegung und Übergewicht – wer mit diesen Risikofaktoren lebt, könnte bald ein Kandidat für Diabetes werden. Die Krankheit kommt schleichend und hier liegt die Gefahr: Denn akute Beschwerden gibt es am Anfang nicht. Diabetes anfänglich zu erkennen, das ist für den Laien schwierig.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden global rund 350 Millionen Menschen unter der Stoffwechselerkrankung. Schätzungen zufolge sind es in Deutschland etwa sechs Millionen.

Hinter der Bezeichnung “Diabetes mellitus“ verbergen sich verschiedene Krankheiten. Was sie vereint? Bei allen ist der Stoffwechsel gestört, erhöht sich der Blutzuckerspiegel. 

Diabetes und Parodontitis verstärken sich gegenseitig

Beispiel Zahngesundheit: „Erhöhte Blutzuckerwerte begünstigen Entzündungen im ganzen Körper – auch im Mund“, erklärt der proDente e.V. So erkrankten Diabetikerinnen und Diabetiker dreimal so häufig an einer Parodontitis, einer Entzündung der zahntragenden Gewebe, wie Menschen ohne Diabetes. „Unbehandelt kann sie dazu führen, dass sich die betroffenen Zähne lockern und schließlich ausfallen“, mahnt ProDente. Daher seien neben einer guten Mundhygiene engmaschige Kontrollen in der Zahnarztpraxis wichtig.
„Im Durchschnitt verlieren Menschen mit einem unbehandelten oder schlecht eingestellten Diabetes mehr Zähne durch eine Parodontitis als Menschen ohne Diabetes beziehungsweise mit einem gut gemanagten Diabetes“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). „Daher sollte die Prävention und die Behandlung einer Parodontitis fester Bestandteil des Diabetes-Managements sein“, rät Ermler anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November.

Hoher Blutzucker fördert Parodontitis

Besteht die Zahnfleischentzündung, in der Fachsprache Gingivitis genannt, über längere Zeit, könne sie auf das zahnumgebende Gewebe, den Zahnhalteapparat, übergehen. Eine Parodontitis entsteht. Ohne Behandlung bilden sich Taschen zwischen Zahn und Zahnfleisch. In tiefe Zahnfleischtaschen können sich krankmachende Bakterien einnisten, die Gewebe und Knochen zerstören. „Die Zähne verlieren zunehmend an Halt und können schließlich verloren gehen“, resümiert ProDente.

Insgesamt könne bei Menschen mit Diabetes durch hohe Blutzuckerwerte eine Parodontitis leichter entstehen, stärker ausgeprägt sein und schneller voranschreiten. „Auch sprechen Diabetikerinnen und Diabetiker nicht so gut auf die Behandlung der Parodontitis an“, so die Einschätzung der Experten. Daher sollten Symptome wie Zahnfleischbluten, Mundgeruch oder Schwellung und Rötung des Zahnfleischs am besten bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt abklären lassen!

Parodontitis verschlechtert Blutzuckerwert

Wer bereits unter Parodontitis leidet, sollte aufmerksam sein für Symptome eines Diabetes mellitus. Müdigkeit, Schwindel, Durst oder häufiges Wasserlassen sind ernsthafte Anzeichen dafür.

Wird Parodontitis nicht behandelt, könne sie die Insulinresistenz bei Typ-2-Diabetes fördern. Gelangen Bakterien aus den Zahnfleischtaschen über die Blutbahn in den gesamten Körper, können sie auch dort Entzündungen auslösen. Das erschwert dann auch die Einstellung des Blutzuckers. Die hohen Blutzuckerwerte wiederum schaden den Blutgefäßen, die die Organe versorgen. Das Risiko für typische Folgeerkrankungen des Diabetes wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.

Katrin Fiedler

SZ-Lebensbegleiter Tipp:

Die Hintergrund-Fakten

  • Der Welt-Diabetes-Tag wurde 1991 von der International Diabetes Federation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als weltweiter Aktionstag eingeführt.
  • Er wurde erstmals am 14. November 1991 begangen.
  • Seit 2007 ist der Welt-Diabetes-Tag ein offizieller Tag der Vereinten Nationen und soll auf die zunehmende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam machen.
  • Ausgewählt wurde der 14. November, weil er der Geburtstag von Sir Frederick Banting ist, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das lebenswichtige Insulins entdeckte.
  • Rund um diese Erkrankung finden Sie zahlreiche Informationen auf der Seite der Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und auf der Plattform von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Lesen Sie zum Thema Diabetes auch unseren Beitrag „Wie Diabetiker gut durch die Sommerhitze kommen“!

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