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Die Kisten mit Gemüse gefüllt: Wenn’s keinen eigenen Garten gibt, lohnt der Besuch eines Hofladens. Foto: djd

Regional und frisch genießen

Deutschland – Ein wenig riecht es schon nach Herbst. Trockenes Laub fällt und Äpfel, Birnen, Pflaumen, aber auch Blumenkohl, Brokkoli und Salate können jetzt geerntet werden. Damit aber ist die Gartensaison längst noch nicht vorbei. Gern dürfen Salate oder Gemüse nachgesät oder gepflanzt werden. Denn schließlich ist auch noch im Herbst Zeit, für einen regionalen wie frischen Genuss. Und was ist schon schmackhafter, als die eigene Ernte?

Wer ordentlich vorsorgt, bringt jetzt auch Heidel- oder Erdbeeren in den Boden. Auch für Mangold wird es Zeit. Schließlich will er in aller Ruhe wachsen, um etwas später auf unseren Tellern zu landen. Wir sind heiß auf Gemüse, weil es schmeckt und auch ein wenig, weil es gesund ist. Wie passend ist da auch der Buchtitel zur beliebten MDR Garten-Reihe „Heiß auf Gemüse“.

Unser Buchtipp

Expertenwissen für Gartenfreunde…

…geben Jörg Heiß und Martin Krumbeinin ihrem Buch weiter. Egal ob Hochbeet oder Kleingarten: Samt Tipps zu Boden, Kompost, Anbau, Pflanzenauswahl, Mischkultur und Pflanzenschutz zeigen sie, wie man in einfachen Schritten entspannt zur eigenen Ernte kommt. Motto: „In sechs einfachen Schritten zum Gartenglück“. Die Experten erklären, warum jeder einen eigenen Gemüsegarten haben sollte, setzen aufs Vorausdenken in Sachen Gartenstruktur, Bodenanalyse, Kreislaufwirtschaft und Anschaffungen. Sie beschreiben, was im ersten Gartenjahr geschieht und wie er winterfest wird. Nicht zu vergessen, dass gut gepflegt die halbe Ernte ist. Denn wer seine Pflanzen stärkt, weiß, welche Gewächse die passenden Nachbarn sind und wie ein Garten winterfest gemacht wird, hat Freude an einer reichhaltigen Ernte. Passende Tipps fürs entspannte Gärtnern gibt es in diesem Buch, herausgegeben vom LV.Buch im Landwirtschaftsverlag Münster. 22 Euro, ISBN: 978-3-7843-5750-8.

Wie schütze ich meine Pflanzen?

Ist der Sommer regenreich, dann fangen Tonnen und Zisternen das Wasser auf. Vorteil: Regenwasser ist sanft und gut für jede Pflanze. Außerdem spart es Kosten. Kommen trockenere Zeiten, dann sollte das Beet mit Steinen ausgekleidet werden – zwischen den Pflanzen. So trocknet der Boden nicht zu schnell aus. Aber auch Mulch schützt vor Trockenheit. Hier gibt es die verschiedensten Varianten – vom Gehölz, Rinde, über Stroh oder geschnittenem Gras. Während Stroh auf Dauer dem Boden Nährstoffe entzieht, bringt Mulch (je nach Sorte) Nährstoffe in die Erde. So ist das auch bei frisch geschnittenem Gras. Nicht umsonst sind moderne Rasenmäher so ausgerichtet, dass der feine Schnitt auf der Fläche liegen bleibt, vor Sonne schützt und den Rasen nährt. Die kurz geschnittenen Gräser kann man daher auch für das Beet verwenden und die Erde sanft damit verdecken. Blumen, Stauden und alle anderen Pflanzen danken es gegebenenfalls mit einer zweiten Blüte. Probieren Sie es aus, Übung macht den Meister!

Und wer keinen eigenen Garten hat?

Kurze Transportwege, ein hohes Maß an Frische und dazu die Möglichkeit, den Erzeugern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen: Gemüse, Obst und Fleischprodukte aus der eigenen Region stehen hoch im Kurs. Wie eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Hopp im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes ergeben hat, achten drei von vier Kunden (76 Prozent) beim Einkauf besonders auf Lebensmittel aus der Umgebung. 57 Prozent entscheiden sich mindestens einmal pro Woche für Erzeugnisse der regionalen Landwirtschaft, die etwa in regionalen Hofläden angeboten werden.

Landwirtschaft hautnah erleben

Verantwortungsvolle Landwirte rücken die Qualität der Lebensmittel und das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt. Das beginnt damit, dass beispielsweise nur natürliches Futter aus eigenem Anbau genutzt wird und dass die Tiere nicht nur genügend Platz im Stall, sondern auch viel Zeit an der frischen Luft und ausreichend Tageslicht erhalten. Thomas Hauschild etwa verbindet für sein Unternehmen „Zum Dorfkrug“, auch bekannt für die Sylter Salatfrische, Bewährtes mit modernen Methoden. Neben dem großen und hellen Stall, der in den Wintermonaten und bei Schietwetter ein lauschiges Plätzchen bietet, können die Milchkühe über die gesamten Sommermonate hinweg jederzeit ins Freie. Somit handelt es sich auch offiziell um Weidemilch, die anschließend direkt für die hauseigenen Desserts verwendet wird. Der Erlebnishof in Neu Wulmstorf steht Gästen offen, die mehr über regionale und nachhaltige Landwirtschaft erfahren möchten. Vor allem die Jüngsten sind von den Führungen begeistert. Und im Hofladen nebenan gibt es nicht nur frische, saisonale Produkte – sondern dazu auch so manche Zubereitungsidee. Wer sich also im Norden auf Urlaubsreise befindet, kann entspannt bei Thomas Hauschild vorbeischauen.

Rezepttipp für einen bunten Gemüsegarten im Glas

Gemüsegarten im Glas

Zutaten für 4 Personen:
250 ml „Zum Dorfkrug“ Joghurt Salatsauce, 200 g Pumpernickel, 100 g Sonnenblumenkerne, 100 g Kürbiskerne, 1 Bund Thymian, Salz und Pfeffer, Kresse, 8 Mini-Karotten, 8 Drillinge, 4 Mini-Spargel, 4 Mini-Brokkoli, 8 Mini-Lauch, 1 Packung Asia Pilze, 1 Bund Schnittlauch

Zubereitung:
In einer Pfanne Sonnenblumen- und Kürbiskerne anrösten. Meersalz und Thymian in die Pfanne geben. Pumpernickel über einer Schüssel klein bröseln und mit der Kernmischung vermengen. In einem Topf die Drillinge weichkochen. Karotten, Spargel, Brokkoli und Lauch kurz in einem Topf blanchieren. Drillinge in ein Glas geben und mit der Pumpernickel-Mischung vergraben. Karotten, Brokkoli, Lauch, Spargel, Pilze und Kresse halb in die „Erde“ stecken. Die „Zum Dorfkrug“ Joghurt Salatsauce zum Dippen in eine Schüssel füllen. Mit Schnittlauch und Kresse toppen – und genießen.

Katrin Fiedler/djd

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