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Mit wenigen Handgriffen ist das Laub zusammengetragen und der Garten wird winterfest gemacht.
Mit wenigen Handgriffen ist das Laub zusammengetragen und der Garten wird winterfest gemacht. Foto: auremar

So wird der Garten winterfest!

Sachsen – Rasenaussaat, Umtopfen, Schädlingsbekämpfung: Was jetzt im Garten und auf dem Balkon zu tun ist haben Leser gefragt. Fachberater geben Antworten:

Erst im Frühjahr hatte Familie John aus Dresden auf einem Pflanzenmarkt ein Feigenbäumchen gekauft. In einem Topf auf der Terrasse wuchs er über den Sommer 30 Zentimeter. Noch immer trägt er Früchte, die jedoch noch nicht reif sind. „Da die Pflanze sehr jung ist, wollten wir sie noch nicht fest im Garten einpflanzen“, schildert Andrea John. Sie möchte wissen, wie sie die Feige über den Winter bringen kann. Nur eine der Fragen, die die Gartenfachberaterin Katrin Keiner sowie der pensionierte Gartenchef des Pillnitzer Schlossparks, Wolfgang Friebel, beantworteten.

Wie überwintert unsere Feige am besten und wie verzweigt sie sich?

Wenn Ihre Pflanze in den nächsten Tagen ihre Blätter verliert, kann sie in ein dunkles Winterquartier und braucht dann so gut wie kein Wasser. Der Topf sollte aber nicht durchfrieren, ansonsten ist die Feige sehr anspruchslos. Zu Beginn der nächsten Saison können Sie sie auspflanzen. Denken Sie in den ersten Jahren immer an etwas Winterschutz auf dem Wurzelballen. Wenn sich die Feige verzweigen soll, müssen Sie den Stamm im Frühjahr in der gewünschten Höhe abschneiden. Das tut manchmal weh, geht aber meist nicht anders. Übrigens: Früchte reifen bis zum Winter nicht mehr. Manchmal wachsen sie im neuen Jahr weiter, manchmal fallen sie im Winter ab.

Kann unser Sumpfeibisch im Garten überwintern?

Ja, schneiden Sie ihn zurück und decken Sie ihn mit Reisig und Laub gut ab. Eine Jutedecke schützt zusätzlich auch gegen das Verwehen des Laubes.

Wann ist die beste Zeit, Sommerflieder und Beerensträucher zu schneiden?

Entfernen Sie beim Sommerflieder alles Verblühte. So kann die Pflanze all ihre Kraft in neue Knospen stecken und nicht in die Samenreife. Zum Winterausgang sollten Sie den Sommerflieder dann kräftig auslichten und zurückschneiden. Beerensträucher können gleich nach der Ernte oder im zeitigen Frühjahr geschnitten werden. Die ältesten und ganz schwachen Triebe entfernt man dabei bodennah. Außerdem sollten die Sträucher licht gehalten werden, um ein schnelles Abtrocknen zu gewährleisten und Krankheiten zu vermeiden.

Wie bringen wir unsere Dipladenia über den Winter?

Sobald der Stiel vertrocknet, können Kürbisse geerntet werden. Dann sind sie auch je nach Sorte gut lagerfähig.

Wie bereite ich meine Blumenrabatten am besten auf den Winter vor?

Entfernen Sie krankes Pflanzenmaterial und alles, was nicht aussamen soll. Das andere können Sie als Winterschutz für Pflanzen und Kleinstlebewesen liegen lassen.

Meine Clivia hat intensiv geblüht und sich im Topf stark vermehrt. Kann ich sie jetzt noch teilen und umtopfen? Was mache ich mit dem Agapanthus?

Sie sollten Ihre Clivia bis zum Frühling in Ruhe lassen. Wenn es wieder freundlicher wird, erträgt sie das Umsetzen besser. Verwenden Sie dafür handelsübliche Kübelpflanzenerde mit etwas Gartenerde gemischt. Schneiden Sie jetzt die alten Blüten ab, Samenbildung braucht auch Energie. Das gilt für allen Kübelpflanzen. Mit zunehmendem Tageslicht und steigenden Temperaturen überstehen sie den Eingriff und mögliche Beschädigungen besser. Überwintern Sie den Agapanthus hell und kühl, aber frostfrei. Je heller und wärmer, umso mehr Wasser braucht er. Bei Dunkelheit und kühlen Temperaturen sehr sparsam gießen, sonst kann es zu Fäulnis und einem Aufhellen der Blätter kommen. Generell sollte man Kübelpflanzen so lange wie möglich im Freien stehen lassen und bei Frostgefahr an einen geschützten Ort bringen. Düngen brauchen Sie jetzt nicht mehr.

Kann ich jetzt noch Rasen aussäen?

Da Rasensaatgut nur bei Temperaturen um zehn Grad Celsius keimt, wird es höchste Zeit. Im Moment sind die Temperaturen auf einem günstigen Niveau, sodass es mit etwas Glück noch gelingen kann.

Unsere zwei Hauspflaumen hatten in diesem Jahr verkrumpelte Blätter. Handelt es sich um einen Pilz? Was tun?

Vermutlich handelt es sich um einen starken Befall mit Läusen. Im Nachhinein lässt sich das kaum noch bestimmen. Meist lässt der Läusebefall irgendwann nach, und die Triebe wachsen normal weiter. Wenn Sie möchten, können Sie die Pflaumen beim ersten Auftreten mit einem zugelassenen Mittel spritzen. Oft reguliert sich dieses Problem aber von selbst.

Wie bringe ich meine Pfefferminze auf dem Balkon über den Winter?

Das klappt ganz gut. Wässern Sie nur nicht zu viel, Staunässe kann zu Fäulnis führen. Geben Sie der Pfefferminze im Frühjahr dann frische Erde. Bei Schnittlauch verhält es sich ähnlich. Lorbeer und Basilikum sind nicht winterhart. Im Übrigen kann die Minze gut runtergeschnitten werden, wenn sie mal nicht so schön ist. Sie treibt wieder aus.

Unsere Chilipflanze auf dem Balkon trägt noch Früchte. Wohin mit ihr?

Sie können versuchen, die Pflanze in der Wohnung zu überwintern. Dabei sollte sie hell und nicht zu kalt stehen. Schützen Sie sie vor Schädlingen, insbesondere Spinnmilben. So können die Früchte nachreifen.

Wir hatten in diesem Jahr Pech mit unseren Brombeeren. Woran liegt das?

Da ging es Ihnen nicht allein so. Den Pflanzen war es einfach zu heiß. Viele Hobbygärtner haben trotz starker Wässerung über Dürrobst geklagt. Nach dem einsetzenden Regen gab es dann zwar wieder normale Brombeeren. Aber sie waren nicht mehr so süß, da die Sonne gefehlt hat.

Die Blätter unseres kleinen Walnussbaums haben Pusteln. Was ist das und was können wir dagegen tun?

Es handelt sich um Gallmilben. Durch das Saugen der Spinnentiere entstehen die kleinen Wölbungen und deutlich sichtbaren Verfärbungen auf den Blättern. Schaden richten die Gallmilben am Nussbaum nicht an, es ist eher ein optischer Makel, der nicht appetitlich aussieht. Sind nicht allzu viele Blätter betroffen, entfernen und vernichten Sie diese einfach. Das dürfte die Gallmilben dazu bringen, sich einen anderen Wirtsbaum zu suchen.

Einige unserer Nadelbäume im Garten haben zum großen Teil braune Nadeln. War es der trockene Sommer oder woran könnte es sonst liegen?

Wichtig ist, zwischen Trockenschäden und einem Befall durch Fichtenläuse zu unterscheiden. Beide Schadbilder ähneln sich. Wenn jetzt keine Gefahr für den Baum erkennbar ist, sollten Sie den Winter abwarten und im nächsten Jahr beobachten. Ein erneuter Lausbefall beginnt schon mit den ersten warmen Tagen.

Versuchen Sie es dann mit einer Klopfprobe: Halten Sie ein Blatt Papier unter einen Zweig und klopfen sie an ihm. Fallen die Tiere auf das Papier, wissen Sie, dass der Schädling den Baum befallen hat. Je nach Grad des Befalls können Sie ein zugelassenes Spritzmittel verwenden oder einen Leimring um den Stamm auftragen. Umfangreiche Wassergaben helfen dem Baum, gegen die Schädlinge Widerstand zu entwickeln. Bei Trockenschäden hilft nur Wasser.

Können Fichtennadeln und Eichenlaub auf den Kompost?

Kompost lebt immer von verschiedenen Gartenabfällen und einer guten Mischung, sowohl von den Materialien her als auch von der Beschaffenheit der Gartenabfälle. Ein gewisser Anteil Fichtennadeln kann durchaus mit kompostiert werden, genauso wie Eichenlaub. Das sollten Sie aber mit dem Rasenmäher zerkleinern.

Auch Regentonnen sollten vor Winterfrösten geschützt und das Wasser entfernt werden.
Auch Regentonnen sollten vor Winterfrösten geschützt und das Wasser entfernt werden. Foto: Astrid Gast

Was sollte ich sonst noch beachten?

Wasser abstellen: Restwasser abfließen lassen und dazu Wasserhähne noch einmal aufdrehen. Dabei die Regentonnen und Gießkannen nicht vergessen.

Rasen mähen: Anfang November sollte spätestens der letzte Schnitt erfolgt sein. Etwas Kalium als Herbstdüngung tut dem Gras gut.

Laub entfernen: Es sollte nicht auf dem Rasen liegen. Aber für Igel und andere Tiere bieten etwa Laubhaufen ein kuscheliges Winterquartier.

Gemüsebeet nicht brachliegen lassen: Alles abgeerntet und nun? Es darf wieder gesät werden, zum Beispiel Pflanzen wie Buchweizen oder Ringelblumen. Sie lockern den Boden auf und sorgen für Nährstoffzufuhr im Boden. Außerdem können Sie Wintergemüse wie etwa Wintersalat oder –portulak pflanzen. Erbsen, Knoblauch, Steckzwiebeln oder Frühkartoffeln können ebenso in die Erde und schon ist die erste Ernte für das kommende Jahr vorbereitet.

Bäume und Sträucher schneiden: Wenn es noch keinen Frost gegeben hat, darf verschnitten werden. Klein zerhackt können die Äste auf Beete gelegt und im Frühjahr untergegraben werden. Blüht ein Strauch, darf er auch so überwintern und wird erst im Frühjahr wieder verschnitten.

Pflanzen einhausen oder anhäufeln: Bevor der Frost zuschlägt, sollten Rosen aber auch Pflanzen mit flachen Wurzeln mit Gartenverschnitt oder Tannenzweigen geschützt werden. Nicht vergessen, die Dahlien nach dem ersten Frost aus der Erde zu holen. Sie können kühl gelagert werden. Auch nicht winterharte Exoten sollten nun nach drinnen ziehen. Topfpflanzen können mit Jute geschützt werden.

Kompost durchmischen: Von unten nach oben und ein wenig Baum- oder Strauchschnitt unterheben – dass durchlüftet prima und verhindert Fäulnis.

Narzissen sind Frühblüher und sollten vorm Winter gepflanzt werden.
Narzissen sind Frühblüher und sollten vorm Winter gepflanzt werden. Foto: LianeM

Träumen Sie schon vom Frühjahr? Dann sorgen Sie vor!

Narzissen, Tulpen, Anemonen und Hyazinthen sind beliebte Frühjahrsblüher. Wer eine Gartenpracht entfalten möchte, der sollte die Knollen vor den ersten Frösten in die Erde bringen. Denn sie benötigen für ihre Blüte die Kälte des Winters.

Kennen Sie die Lasagne-Taktik?

Die Zwiebeln verschiedener Blumen werden in Kübel, Topf oder Schale geschichtet. Dabei muss die jeweilige Blühzeit beachtet werden; die Knolle der zuletzt erblühenden Pflanze kommt ganz nach unten; die am frühesten blühende ganz nach oben.

So funktioniert‘s:

Für die unterste Schicht wird eine Drainage gelegt – aus Blähton, Kies oder Tonscherben. Das hilft gegen Fäulnis. Danach werden etwa zehn Zentimeter Blumenerde draufgegeben und die erste Lage Zwiebelknollen. Dann kommt etwa fünf Zentimeter Blumenerde drauf. Wieder werden Zwiebeln gesteckt, mit einer Schicht Erde bedeckt, die letzten Blumen draufgegeben – etwa Krokusse und mit Substrat beschichtet. Alles leicht andrücken und gießen.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Text für Senioren „Gärtnern leicht gemacht“

Katrin Fiedler

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