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Frau zwischen Pflanzentürmen
Franziska Krone aus Dresden hat die Wolkenfarm gegründet. Foto: Christian Juppe

Hier wird hochkant gegärtnert

DRESDEN – Die Dresdnerin Franziska Krone will hoch hinaus. Mit ihrem Verein Wolkenfarm in Dresden baut sie im Kleingarten Pflanzen an, in mehreren Etagen. Für ihre Idee des „Vertical Farmings“ hat sie zuletzt den eku-Zukunftspreis des sächsischen Umweltministeriums in Höhe von 15.000 Euro erhalten.

Worum geht es in dem Projekt?
In den Beeten von Franziska Krone wachsen Salate und Kräuter in Türmen übereinander. „Wir sparen dabei 90 Prozent Wasser gegenüber der herkömmlichen Landwirtschaft“, erklärt die Vorsitzende des Dresdner Vereins Wolkenfarm, der sich 2023 gegründet hat.
Die Pflanzen wachsen nicht in der Erde, sondern in Pflanztürmen. Darin hängen die Wurzeln in der Luft und werden mit einer Wassernährstofflösung versorgt. Bis zu 50 Pflanzen passen in einen Turm. „Prinzipiell geht alles, was keine Knolle hat“, sagt Franziska Krone. „Tomaten, Gurken, Erdbeeren.“ Die 13 Mitglieder des Vereins finanzieren sich über einen Beitrag in Höhe von 70 Euro im Jahr. Wer mehr hilft, muss nur 35 Euro bezahlen. Sie teilen sich die Ernte. „Wir wünschen uns noch mehr Mitglieder und dass wir als Verein älter und jünger werden“, so die 37-Jährige, die den Verein ehrenamtlich betreibt und eigentlich im Marketing arbeitet.

Wie soll damit die Welt nachhaltiger gemacht werden?
„Durch das vertikale Pflanzturmkonzept bauen wir mehr als 600 Pflanzen auf
25 Quadratmetern an, auf ungenutzten urbanen Flächen, ohne dafür Agrardiesel zu nutzen. Damit sind wir äußerst platzsparend“, erklärt Franziska Krone. Sie wollen ihre Pflanztürme auf mehr leer stehenden Flächen oder auf Dächern im Sommer errichten. Bisher haben sie die Türme nur im Kleingartenverein ausprobiert. Auch indoor können sie sich vorstellen. „Wir wollen saisonal unabhängig sein und lange Lieferketten umgehen.“ Sie arbeiten daran, dass die Nährstofflösung für die Pflanzen biozertifiziert und vegan ist.

Welche Motivation steckt hinter dem Projekt?
„Deutschland hat unzählige ungenutzte Flächen im urbanen Raum“, erklärt Krone. Ihre Pflanztürme könnten eine schnelle Zwischenlösung sein. „Die Wasserknappheit in der Landwirtschaft wird in Zukunft zunehmen“, führt sie weiter aus. Sie sieht da im Vertical Farming eine Lösung, Wasser zu sparen. Außerdem komme man durch das städtische Gärtnern mit anderen ins Gespräch. Und man lerne, was es bedeutet, Gemüse zu pflanzen, großzuziehen und zu ernten. „Wir haben den Mut gehabt, urbane Infrastruktur neu und integrativer zu denken“, sagt Krone, die sogar mit der TU Dresden wissenschaftlich kooperiert. Derzeit sind sie auf der Suche nach einer Dachfläche, wo die Farm in Richtung Wolken wachsen kann.

Luisa Zenker

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