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Weinfaschevor dem WEingut Hoflößnitz
Ein Cabernet vom Radebeuler Weingut Hoflößnitz adelt jeden Lammbraten. Foto/Montage: Ulrich van Stipriaan

Wie ein kleiner Bordeaux – nur aus Zitschewig

Ostern darf’s schon einmal etwas Besonderes sein. Zum traditionellen Lammbraten sollte es ein Rotwein sein – was eine doppelte Herausforderung war; Unser Osterlamm wird nämlich mit Weißwein geschmort (es ist eine Lammschulter nach einem Rezept von Marcella Hazan: Agnello Pasquale Arrosto Con Vino Bianco) – der Kochwein ist hier also nicht der Essenswein. Und dann sollte es ein Wein aus Sachsen sein, immer noch traditionell eher eine Weißwein-Region: auf 81 Prozent der Fläche wachsen weiße und nur auf 19 Prozent rote Rebsorten.

Wir wurden fündig im Weingut Hoflößnitz, das sich als Zentrum der sächsischen Weinkulturlandschaft versteht. Der Wein, auf dessen Etikett vorn nur „Cabernet rot“ steht, kommt quasi von links vom Zentrum, er wächst  auf dem Paulsberg in Radebeul-Zitschewig. Über fünf Hektar bewirtschaften die Winzer vom Weingut Hoflößnitz dort, also fast den ganzen Berg. Sie tun das nach den Regeln der ökologischen Wirtschaftsweise, also naturnah. Das machen sie auf all ihren Weinbergen (insgesamt ca 12 ha), aber hier auf dem Paulsberg stehen nur Sorten, die dafür besonders geeignet sind. Es sind Neuzüchtungen, die sich besonders gut gegen Dinge wehren, die die Trauben krank machen (und der Winzer also hasst). Und weil das so ist, müssen die Winzer weniger spritzen – das passt also gut zum Ökogedanken.

Die Frage ist natürlich, ob die Neuen auch schmecken! Die Antwort gibt Kellermeister Felix Hößelbarth auf seine Art: Er nimmt Neuzüchtungen wie den Cabernet Carbon oder Cabernet Cortis so ernst wie die klassischen Sorten. Und da in der Genetik der neuen Cabernets als Muttersorte Cabernet Sauvignon drinsteckt, stellt er den Wein her wie die Franzosen es im Bordeaux (quasi Weinmuttis Heimat…) auch täten: mit Maischegärung und 14-tägiger Maischestandzeit. Und dann ab damit ins kleine Holzfass, also ins Barrique. Für mindestens zwei Jahre, unsere Flasche aus dem Jahrgang 2018 durfte sogar drei Jahre reifen! Erst dann wird der Wein abgefüllt und könnte lange in Würde altern – wenn wir ihn nicht vor lauter Lust zum geschmorten Lamm öffnen würden, um den tiefroten Wein zum Essen zu genießen. Dass man beim Riechen an vollreife Kirschen und würzige Noten wie Zimt und Mocca denkt, verwundert nicht bei diesem kleinen Bordeaux aus dem Zitschewiger Paulsberg…

Der Wein kostet ab Weingut Hoflößnitz 28,50 Euro. Infos unter Weingut Hoflößnitz: www.hofloessnitz.de.

Unser Autor Ulrich van Stipriaan ist bekennender Genussmensch. Seine profunde Weinkenntnis ist im Podcast „Auf ein Glas!“ zu hören. Ebenfalls unter stipvisiten.de finden sich Reiseberichte, Restaurantkritiken, Beiträge über Wein und Winzer – und auch das Lammbraten-Rezept. Ulrich van Stipriaan veröffentlicht regelmäßig im Weinmagazin “falstaff“

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