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Tipps für einen heiteren Ruhestand

Älterer Herr in Strickpullover lacht und zeigt Hörner mit seinen Fingern.
Lachfalten kommen besser an als Stirnfalten. Nehmen Sie die Widrigkeiten des Alltags mit Humor!

Hamburg – Ob Telefonwarteschleifen, SPAM-Nachrichten, Beamtendeutsch, Jugendsprache, unhöfliche Gesten oder Gedankenlosigkeit, Fitnesskurse, gute Vorsätze oder die Politik im Allgemeinen und Politiker im Besonderen − Anlässe zum Aufregen findet Professor Axel Beyer jedenfalls genug. Und manchmal, das gibt er unumwunden zu, genießt er das sogar. Andererseits: Sich immer nur aufzuregen, schadet dem Magen, dem Herz und macht Falten. Und wer will die schon? Mit viel Humor lädt der Grimme-Preisträger die Leser lieber ein, über die Widrigkeiten des Alltags im Ruhestand mitzulachen. 

Nicht immer aufregen

Wenn man tatsächlich im Ruhestand „mehr Zeit“ haben sollte, manchmal auch durch Schlaflosigkeit, so hat Axel Beyer diese genutzt, um in seinem neuen Buch „Immer nur aufregen ist auch keine Lösung“  eine großartige Mischung von Alltagsthemen zu beleuchten. Er erzählt von seinen Erlebnissen in unserem Land, das sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat, nicht nur durch die Digitalisierung, mit der viele ältere Menschen zu kämpfen haben. Im Alltag und im Kreise der Menschen, auf die er trifft, stößt Axel Beyer immer wieder auf nachdenkenswerte Themen, die er mit den Lesern nicht nur teilt, sondern auch mit Humor betrachtet. Eins wird den Lesern der 256 Seiten bestimmt nicht passieren: Sie werden sich nie langweilen. Und für alle Fälle hat er auch der Langeweile einige Seiten gewidmet.

SZ Lebensbegleiter hat Axel Beyer nach seiner Sicht auf einige Alltagsaspekte als Ruheständler gefragt.

Herr Prof. Beyer, in Ihrem ersten Buch „Immer ausschlafen ist auch keine Lösung“ sind Sie auf die für Sie damals neue Lebenssituation „Ruhestand“ und das „Älterwerden“ eingegangen. Was hat Sie dazu bewegt, ein weiteres Buch zu schreiben?

Es gab eine Menge Reaktionen auf das erste Buch und in vielen Gesprächen tauchten die Begriffe „Ärgern“ und „Aufregen“ immer wieder auf und ich habe auch an mir selber bemerkt, dass mehr Zeit zu haben auch bedeutet, mehr Dinge zu bemerken, die mir vorher nicht aufgefallen sind.

Welche Dinge regen Sie richtig auf?

Unordnung, zum Beispiel – leider auch meine eigene.

Je älter man wird, desto mehr fliegt die Zeit dahin, ist der Eindruck beim Älterwerden. Haben Sie einen Rat, wie man sich das Jahr einteilen sollte, um es „gefühlt“ zu verlängern?

Jeden Tag bewusst zu genießen und auch manchmal aufzuschreiben, was man so getan oder erlebt hat – so ein kleines Tagebuch hilft auch, wenn das Kurzzeitgedächtnis einen im Stich lässt.

Sie sind heute noch an Universitäten als Professor tätig. Was halten Sie persönlich davon, das Rentenalter in Deutschland zu erhöhen?

Wer Lust hat und sich fit fühlt, sollte so lange arbeiten, wie er oder sie möchte. Das hilft auch gegen das Gefühl „nicht mehr gebraucht zu werden“.

Viele ältere Menschen, vor allem die, die nicht im Büro gearbeitet haben, können heute mit der zunehmenden Digitalisierung nicht umgehen. Was empfehlen Sie den verzweifelten Rentnern, die das Internet, ein Smartphone und dazugehörige Apps zur Weißglut bringen?

Reden Sie mit ihren Enkeln oder anderen jungen Menschen und verzweifeln sie nicht, wenn alles nicht gleich klappt. Und begrüßen Sie jeden kleinen Erfolg auf dem Weg ins digitale Elend. Immer aufregen…, aber das wissen Sie ja.

Verlosung

Über den Autor:

Prof. Axel Beyer ist Autor und Medienberater. Bis zu seiner Pensionierung war er Leiter des Unterhaltungsbereichs beim WDR Fernsehen, gewann unter anderem den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme-Preis in Gold. Zuvor machte er Karriere an wesentlichen Stationen des öffentlich-rechtlichen wie des privaten Fernsehens, zum Beispiel als Programmdirektor Endemol, Producer «Wetten, dass..?», «Boulevard Bio», «Die Rudi Carrell Show» und «Wer zuletzt lacht». Seit 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender des Medien Management Instituts Köln, seit 2015 Jurymitglied des AWO-Journalistenpreises.

Zum Buch:

Das Buch „Immer nur aufregen ist auch keine Lösung“ ist am 14.11.2023 im Verlag Rowohlt Taschenbuch unter der ISBN 978-3-499-01198-6 erschienen. 256 Seiten, Preis 14 Euro. Das Buch ist sowohl als Taschenbuch als auch als E-Book (9 Euro) erhältlich.

SZ-Lebensbegleiter verlost drei Exemplare des Taschenbuchs. Sie können ein Exemplar gewinnen, wenn Sie uns bis zum 30. November 2023 folgende Frage beantworten: „Wie heißt der Verlag, in dem das Buch erschienen ist?“ Bitte senden Sie die Antwort mit dem Betreff „Axel Beyer“ und Ihrer Postanschrift an folgende E-Mail-Adresse: [email protected].

Sie haben in Ihrer Berufszeit Fernsehen in Deutschland mitgestaltet und dazu beigetragen, dass sich mehrere Generationen im Wohnzimmer versammelt haben, um gemeinsam die großen Shows am Wochenende zu schauen. Welche Herausforderung hat die Digitalisierung für das moderne Fernsehen gebracht?

(ZU) Viele Kanäle und damit das Ende des sogenannten „Lagerfeuers“, um das sich alle versammelten. Häufig fehlt das Einigende von Programmen, mal abgesehen vom Fußball.

Hochaltrige Menschen sehen gerne fern. Finden Sie, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehprogramm heute noch für sie genügend Abwechslung bietet?

Nur diejenigen, die auch vor einem vollen Kühlschrank verhungern würden, können über ein zu geringes Angebot klagen.

Haben Sie noch einen abschließenden Tipp, wie man das Älterwerden besser genießen kann?

Lassen Sie sich nicht ärgern. Das gibt Falten. Und wer will die schon? Lassen Sie sich den Humor nicht nehmen. Zeigen Sie dem Leben lächelnd die Zähne – und wenn es die Dritten sind.

Unser Fazit: Auf das Älterwerden und den Ruhestand bereitet uns keiner vor. Wir können es uns noch so gut vorher ausmalen, wie es sein wird, wenn wir nichts mehr tun müssen, sondern alles dürfen, sofern wir noch können. Ein guter Weg ist, dieser Aussicht mit Witz zu begegnen. Daher lohnt es sich unbedingt, die abwechslungsreichen Kapitel im Buch von Axel Beyer genau in den Momenten zur Hand zu nehmen, in denen wir gerade mal wieder an allem zweifeln.

Aufgepasst: Es darf gelacht werden!. Lachen ist bekanntlich gesund, wie Sie in unserem Beitrag „Heute schon gelacht?“ lesen können.

Anette Rietz

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